Fukushima

[Peter A.]

Radioaktivität millionenfach erhöht http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article12975313/Strahlung-an-Atomreaktor-millionenfach-erhoeht.html

[Berthold]

Die Meldung sei falsch, sagte inziwischen der Betreiber Tepco.

Wer da nun die Nullen vor dem Komma dazu gemogelt hat muss noch geklärt werden oder auch nicht.

[Claus]

Wer den Umgang mit Zehnerpotenzen nicht gewohnt ist, sollte die Finger davon lassen. Bei Medienleuten gehe ich davon aus.

[Peter A.]

Den Irrtum hab ich jetzt auch mitbekommen. Jetzt wird von 100 000 und mal von 1850-fach gesprochen.

[Charlemann]

Ich denke das es eh irgendwann zur kompletten Kernschmelze kommen wird.
Mir ist es ein Rätsel wie man in einem solch havarierten Reaktoren wieder einen geschlossenen Kühlkreislauf hinbekommen will.
Für mich ist dieser Vorfall fast gleich zu setzen mit Tschernobyl.

Man muss sich doch nur einmal vorstellen welchen technologischen Aufwand man betreiben müsste um die zerstörten Reaktoren (ob defekt oder noch dicht spielt jetzt erstmal keine Rolle) wieder soweit abzukapseln, das keine Strahlung mehr austreten kann. Wie will man das bewerkstelligen?
Dazu müssten Menschen direkt mit den Reaktoren in Kontakt kommen und das ist gleich zu setzen mit einem Todesurteil.

Die japanische Regierung und Tepco wollen nicht mit der Wahrheit heraus rücken, weil sie eine Massenpanik in Tokio befürchten, da ist alles.
Ich finde diese Hinhaltepolitik ähnlich schlimm wie die der Russen damals.

[Frodo]

Atomkraftwerk X 9erRichterskala Erdbeben : Tsunami = ganz bestimmt keine Gefahr für die Umwelt!!!!
Wie dumm muß man denn sein???

[Manne]

Die Kernschmelze läuft längst. Das Plasma wird sich so lange mit dem Grundgestein verschmelzen, bis der Verdünnungsgrad zur Erstarrung führt. Dann wird man es halt abdecken müssen.

[Claus]

Ob Kernschmelze oder nicht Kernschmelze, jedenfalls sind (Teile der) Brennstabhüllen zerstört, sonst kämen die Spaltprodukte nicht in diesem Maße heraus. Die Eigenschaften einer Kernschmelze sind bisher ja nur theoretisch bekannt (2000 °C, frisst sich durch alle Materialien etc.). In der Praxis sind die Brennstäbe oder Teile davon zusammen mit den Regelstäben verschmolzen, d.h. eine neue Kettenreaktion ist relativ unwahrscheinlich. Die Nachwärme nach dem Abschalten des Reaktors fällt expotentiell ab, spielt also nach einer gewissen Zeit für ein weiteres Erhitzen der Schmelze keine Rolle mehr. Wahrscheinlich ist die 15 cm dicke Stahlhülle zumindest eines der Reaktoren undicht. Falls die Schmelze sich schon durchgefressen hat dürfte sie in der Betonunterlage inzwischen feststecken.

Leider sind die Informationen für die Öffentlichkeit dürftig, ich hoffe, dass die IAEO mehr weiß. Wurde Meerwasser nur zur Kühlung in die Betonumhüllung eingespeist? Ich fürchte, man hat es direkt in den Primärkreislauf eingespeist und lässt es sozusagen überlaufen ... ins Meer, in das Gebäude, wer weiß?

Ein solcher Reaktor gehört in Beton mit Abschirmung eingegossen. Wahrscheinlich will man aber noch abwarten, bis die Kernschmelze sich weiter abgekühlt hat.

Fatal waren die Entscheidungen gleich zu Beginn der Katastrophe, man wollte die Reaktoren noch retten und hat daher zu spät mit Meerwasser gekühlt. Fatal sind wohl auch die elektischen Installationen, 4.000 Volt-Anlage, zum Teil wird Gleichstrom benötigt. Dadurch war es offenbar nicht möglich, mit beweglichen Notstromaggregaten auszuhelfen. Warum dauerte es mehr als 10 Tage bis ein Kabel zum KKW gelegt wurde. Das Militär hat doch normalerweise so etwas vorrätig.

Das alles ist schlimm, wird aber trotz aller deutscher Hysterie nicht zum sofortigen Abschalten aller ca. 450 Reaktoren auf der Welt führen. Falls es überhaupt eine Brücke zu den "erneuerbaren" Energien gibt, wird sie Jahrzehnte überbrücken müssen. Ich sehe das nüchtern, ich denke, man wird nach Abschluss der notwendigen Maßnahmen wieder zur Tagesordnung übergehen, aus der Katastrophe lernen, die Sicherheit weiter verbessern ... bis zur nächsten Katastrophe.

Wie sagte ein Kabarettist? Das Restrisiko ist so berechnet, dass es alle 10.000 Jahre zu einer solchen Katastrophe kommt. Dividiert man 10.000 durch 450 = 22, also alle 22 Jahre im Mittel passiert dann so etwas. Tschernobyl ist 25 Jahre her, Three Miles Island 32 Jahre.

[Manne]

Das beruhigt sich alles. Tschernobyl ist heute ein Touristenmagnet. Im vorigen Jahr waren schon ü. 200.000 neugierige Ausländer dort. Tendenz steigend.
Mögliche Route in Deutschland:
Kölner Dom - Frankfurt - Reaktorsarkophag Biblis - Neuschwanstein.

[Peter A.]

Ich denke das es eh irgendwann zur kompletten Kernschmelze kommen wird.
Mir ist es ein Rätsel wie man in einem solch havarierten Reaktoren wieder einen geschlossenen Kühlkreislauf hinbekommen will.
Für mich ist dieser Vorfall fast gleich zu setzen mit Tschernobyl.

Man muss sich doch nur einmal vorstellen welchen technologischen Aufwand man betreiben müsste um die zerstörten Reaktoren (ob defekt oder noch dicht spielt jetzt erstmal keine Rolle) wieder soweit abzukapseln, das keine Strahlung mehr austreten kann. Wie will man das bewerkstelligen?
Dazu müssten Menschen direkt mit den Reaktoren in Kontakt kommen und das ist gleich zu setzen mit einem Todesurteil.

Die japanische Regierung und Tepco wollen nicht mit der Wahrheit heraus rücken, weil sie eine Massenpanik in Tokio befürchten, da ist alles.
Ich finde diese Hinhaltepolitik ähnlich schlimm wie die der Russen damals.

Die Kernschmelze hat ja bereits eingesetzt. Die Arbgeiter wurden von Tepco bisher bewußt nicht über die hohen Strahelnwerte informiert. http://www.welt.de/vermischtes/article12983127/Japans-Regierung-bestaetigt-Kernschmelze-in-Fukushima.html

Manne, mit solchen Dingen spaßt man nicht.

[Manne]

Man sollte im Leben immer einen Plan B in der Tasche haben.

[Zeppi]

Man sollte im Leben immer einen Plan B in der Tasche haben.

Sollte man, da es aber in der Wirtschaft nur noch um "Shareholder Values" geht, ist ein Plan B reine Zeitverschwendung. Maximaler Gewinn, egal zu welchen Preis. Nun ist der Preis bekannt, den dann natürlich das Volk zahlen muss.

[Manne]

Was hast du gegen Tourismus?

[Berthold]

Sollte man, da es aber in der Wirtschaft nur noch um "Shareholder Values" geht, ist ein Plan B reine Zeitverschwendung. Maximaler Gewinn, egal zu welchen Preis.

Aber Ricci, seit wann übernimmst Du kritiklos Rüdigers Gedankengut?

[Zeppi]

Aber Ricci, seit wann übernimmst Du kritiklos Rüdigers Gedankengut?

Habe ich nicht nötig. Aber vielleicht spielst du darauf an, das Rüdiger und ich Befürworter der sozialen Marktwirtschaft sind und nicht des Neoliberalismus?