Auf dem Weg zur Schaupflanzen - teilen oder nicht?

Begonnen von Berthold, 12.Dez.15 um 17:40 Uhr

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Berthold

Zitat von: Ralla am 13.Dez.15 um 11:35 Uhr
Es ist ja gerade die Kunst, die bis zu einer solchen Grösse als EIN TEIL zu pflegen.
Dem sind jedoch natürliche physiologische Grenzen gesetzt, denn in der Mitte wachsen die Wurzeln so dicht, dass sie keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. Dann können sie nur noch kreisförmig nach aussen wachsen oder halt wie manche Dendrobien, Bulbophyllum oder Coelogyne nur in einer Richtung linear wachsen. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

#16
Berthold, wir reden hier nicht darüber, was die Züchter für Verkauf machen, sondern wie die grossen Schaupflanzen von Liebhaber aus sehen.

Ich habe noch 2 riesige Schaupflanzen abzugeben (Scaphosepalum und Platystele misera) , die sind ohne Teilung so gross geworden.
Soll ich die zeigen?

(wer Interesse hat, bitte per pn).

Wenn ich etwas kaufe, schaue ich die Pflanze genau an. Ich habe vor paar Jahren in BSU ein Dendrobium in der Hand gehabt, da waren vier Rückbulben ohne Augen im Substrat....


Jill

Zitat von: Ramarro am 13.Dez.15 um 11:24 Uhr
Mehrere Teilstücke im Topf als ganze Pflanze zur Bewertung vorzustellen würde ich als Betrug empfinden.

Bei einer DOG Bewertung ist genau das verboten. Darüber habe ich mich neulich mit jemandem unterhalten, der manchmal auf solche Bewertungen geht. Find ich auch in Ordnung, daß man das nicht darf, weil Schummelei. Mehrere Pflanzen der gleichen Art schön arrangiert zusammen in einen Topf hocken kann jeder.
Winterhärtezone tF

Berthold

#18
Bei sympodial wachsenden Arten wie Dendrobium oder Laelien unterdrücken die Frontscheinbulben meist das Austreiben der Reservevegetationspunkte in den Rückbulben. Deshalb bilden viele Pflanzen jährlich nur einen einzigen Neutrieb.

Man kann die Rückbulben mit einem sauberen Schnitt von den jüngeren Frontbulben trennen. Dadurch können die schlafenden Vegetationspunkte der Rückbulben auch  noch austreiben und man erhält mehrere Neutrieb pro Jahr im Topf.

Das Trennen birgt je nach Art merkliche Risiken, denn es entsteht an der Schnittstelle eine offene Wunde mit Infektionsgefahr, die zum Totalverlust der Pflanze führen kann. Deshalb sollte die Schnittstelle zwar nicht mit Zimt so doch mit Aktivkohle gepudert und trocken gehalten werden. 

Zitat von: Jill am 13.Dez.15 um 16:17 Uhr
Zitat von: Ramarro am 13.Dez.15 um 11:24 Uhr
Mehrere Teilstücke im Topf als ganze Pflanze zur Bewertung vorzustellen würde ich als Betrug empfinden.

Bei einer DOG Bewertung ist genau das verboten.
Iris, ich kultiviere keine Pflanzen für eine DOG-Tischbewertung sondern für ein möglichst beeindruckendes Gesamterscheinungsbild.

Ist das Teilen einer Pflanze in einem Topf nach den DOG-Regeln auch verboten?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

plantsman

Moin,

wenn man eine schöne, gut wachsende, "gut garnierte", große Pflanze einer "Was-auch-immer" hat, währe es Blödsinn sie zu teilen. Jede Störung führt unweigerlich zu einer Wachstumsstockung. Die kann, je nach Gattung oder Art, unterschiedlich ausfallen. Einige nehmen es sehr übel und brauchen Jahre um wieder schön zu sein, andere sind schon nach ein paar Wochen wieder im vollen Wachstum. Man muss sich also überlegen, welche man teilt.
Ein Grund, eine derartige Schaupflanze auseinanderzunehmen, ist nur, wenn man bemerkt, daß sie abbaut. Dann ist ein Aufnehmen, Säubern und Verjüngen der Pflanze unumgänglich. Ob man sie dann wieder alle in einen Topf steckt oder die Teile einzeln pflanzt, bleibt jedem selbst überlassen. Um eine große Schaupflanze, wie sie Berthold erreichen möchte, zu bekommen, muss man sie natürlich wieder zusammenpflanzen. Alte Pflanzenmasse in gut wachsenden Kolonien führen aber nicht unbedingt zu Ausfällen, wenn sie ansonsten gute Bedingungen haben.

Wie Eerika aber schon zeigt, sind viele Masdevallien in der Lage, auch aus alten Augen am Rhizom wieder auszutreiben. Es besteht also keine Notwendigkeit, so ein Schmuckstück auseinander zu dividieren. Die Herrenhäuser Pflanzen sind ein Paradebeispiel für diese Austriebfähigkeit. In den Sammlungshäusern stehen teilweise Masdevallien in 30cm-Schalen, die schon länger nicht geteilt wurden, aber über und über mit Blüten besetzt sind.
Andere Orchideen (ein paar hat Berthold ja schon genannt) wachsen aber tatsächlich fast nur "vorne" weiter und da ist die von Berthold vorgeschlagene Methode eine gute Idee. Masdevallien sind einfach ein nicht so gutes Bespiel gewesen, weil es in dieser Gattung, bei vorbildlicher Kultur, nicht unbedingt nötig ist.
Bei den in Herrenhausen so vielfältigen Stanhopeinae ist es aber z.B. sehr wichtig, sie öfter zu teilen. Es sind Starkzehrer und sie wachsen normalerweise nur vorne weiter. Diese Pflanzen werden ca. alle 3 Jahre auseinandergerissen und neu getopft. Aus Platz- und Gewichtsgründen pflanzen sie aber keine Riesen daraus, auch wenn ein blühender 40cm-Korb sicher ein echter Hingucker wäre.
Tschüssing
Stefan

Berthold

Zitat von: plantsman am 13.Dez.15 um 17:06 Uhr
Moin,

wenn man eine schöne, gut wachsende, "gut garnierte", große Pflanze einer "Was-auch-immer" hat, währe es Blödsinn sie zu teilen. Jede Störung führt unweigerlich zu einer Wachstumsstockung. Die kann, je nach Gattung oder Art, unterschiedlich ausfallen. Einige nehmen es sehr übel und brauchen Jahre um wieder schön zu sein, andere sind schon nach ein paar Wochen wieder im vollen Wachstum. Man muss sich also überlegen, welche man teilt.

Ja, voll einverstanden, Stefan.
Ich würde auch keine Schaupflanze teilen, sondern höchstens eine Pflanze auf dem Wege zur Schaupflanze, damit sie schneller ihr Ziel erreicht oder um sie vegetativ zu vermehren.

Bei den aufgebundenen Masdevallien ist mir aufgefallen, dass sie im Wesentlichen nach unten wachsen. Vermutlich liegt es an der höheren Feuchtigkeit unten am Holz.
Vielleicht kann man das Problem lösen, wenn man das Aufbindeholz waagerecht lagert. Dann sollte die Feuchtigkeit an allen Rändern gleich sein und die Pflanze könnte in alle Richtungen wachsen.
Hat das jemand mal getestet?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Zitat von: Berthold am 13.Dez.15 um 17:29 Uhr
Bei den aufgebundenen Masdevallien ist mir aufgefallen, dass sie im Wesentlichen nach unten wachsen. Vermutlich liegt es an der höheren Feuchtigkeit unten am Holz.
Du meinst sicherlich, die Wurzel wachsen nach unten.
Das ist richtig und meistens der Fall. Auch die Wurzel, die von oben und aus der Mitte kommen, richten sich nach unten.

Zitat von: Berthold am 13.Dez.15 um 16:25 Uhr
Iris, ich kultiviere keine Pflanzen für eine DOG-Tischbewertung sondern für ein möglichst beeindruckendes Gesamterscheinungsbild.

Das widerspricht sich aber jetzt.
Du möchtest möglichst grosse, beeindruckende Pflanzen haben, tust aber alles, damit sie es nicht werden.

Zitat von: Berthold am 13.Dez.15 um 16:25 Uhr
Vielleicht kann man das Problem lösen, wenn man das Aufbindeholz waagerecht lagert. Dann sollte die Feuchtigkeit an allen Rändern gleich sein und die Pflanze könnte in alle Richtungen wachsen.
Du hättest die Pflanze mit Unterlage etwas schräg in das Substrat legen können und sie wäre schön weiter gewachsen und die nächsten Wurzel wären auch in das Substrat gegangen und durch die Unterlage gewachsen.


Jill

Zitat von: Berthold am 13.Dez.15 um 16:25 Uhr
Iris, ich kultiviere keine Pflanzen für eine DOG-Tischbewertung sondern für ein möglichst beeindruckendes Gesamterscheinungsbild.

Ist das Teilen einer Pflanze in einem Topf nach den DOG-Regeln auch verboten?

Berthold, das war ja auch keine Antwort an Dich und gemeint habe ich Dich sowiewso nicht. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß Du mit einer Pflanze zu einer DOG Veranstaltung flitzt, aber vielleicht täusche ich mich auch. Ansonsten hab ich von den DOG Regeln keine Ahnung, bin auch kein Mitglied und war noch nie auf so einer Veranstaltung. Ich glaub, in meiner Ecke gibt es solche Veranstaltungen sowieso nicht.
Winterhärtezone tF

Berthold

Zitat von: Jill am 13.Dez.15 um 18:44 Uhr
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß Du mit einer Pflanze zu einer DOG Veranstaltung flitzt, aber vielleicht täusche ich mich auch.
Nein, Iris, das kann ich mir auch nicht vorstellen. Aber wer weiss, manche Menschen werden im Alter sogar gläubig :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Iris, in Niedernhausen war früher immer eine Ausstellung.
Da hatte ich mich mal mit einem farbigen an gelegt.
Wie hies der doch gleich??
Blanko oder so ähnlich. :whistle
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Jill

Zitat von: purpurea am 13.Dez.15 um 19:28 Uhr
Iris, in Niedernhausen war früher immer eine Ausstellung.
Da hatte ich mich mal mit einem farbigen an gelegt.
Wie hies der doch gleich??
Blanko oder so ähnlich. :whistle

Rudolf  :classic :classic :classic
Niedernhausen ist im Taunus, im Rhein Main Gebiet gibt es einiges, auch im Palmengarten Frankfurt ist manchmal eine Ausstellung. Aber das sind mehr als 100 km von hinterm Vogelsberg aus, gucke mal Fulda bzw. 36110 Schlitz. Ich glaub, in Kassel gibt es DOG, ist aber genausoweit, nur andere Richtung. Außerdem bin auch ich nicht der Typ Mensch mit dem Bedürfnis, meine Pflanzen zu präsentieren, ich freu mich, wenn sie gut gedeihen, aber das ist nur son Ding zwischen meinen Orchideen und mir.

Winterhärtezone tF

purpurea †

Weite Entfernungen gelten nur ab 300 Kilometer.Ich war oft Fulda,Eichenzell.Und Schliz ist mir natürlich auch ein Begriff habe ich doch dort meine Angelausbildung gemacht.Schlitz deswegen, damals war das dort nur eine Formsache, wo man woanders aber richtig büffeln musste.Wurde aber bekannt und schnell abgestellt.Schlitzohrigkeit. :thumb
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Ralla

Iris, da muss ich Rudolf recht geben, was sind schon 100km? Palmengarten sind für mich 300km und ich fahre manchmal hin. Dresden ist wieder verlockend aber halt viel weiter weg...
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

#28
Zitat von: purpurea am 13.Dez.15 um 19:28 Uhr
Da hatte ich mich mal mit einem farbigen an gelegt.
Wie hies der doch gleich??
Blanko oder so ähnlich. :whistle
Rudolf, mochte er keine Weissen?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jill

Ohne Django kein Thema, Rudolf und Carola. Ich bin früher reichlich rumgetingelt. Mit Django - schwierig. Der tut dann im Palmengarten vor lauter Schreck ob der ihm ungewohnten Menschenmassen einen Satz und springt in so nen Stand rein, Masse mal Beschleunigung, ich seh es bildlich vor mir  :rofl Erst 2 Stunden Fahrt mit dem jungen Hund und ihn dann im Auto lassen und dann wieder zurückfahren, ist für ihn auch eine Tortur, im Sommer ist es zu heiß im Auto für ihn, im Frühjahr manchmal noch zu kalt. Django braucht noch 1,5 Jahre, bis er erwachsen ist, dann geht vermutlich einiges einfacher. Frankfurt läuft mir nicht weg.

Hihi, cool, hast den Angelschein in der Schlitz gemacht, Rudolf? Da ist der Hund letzte Woche 2 x reingefallen  :classic Die Grafschaft ist echt schön und insgesamt ist hier immer noch einiges einfacher und lockerer als in einer großen Stadt.
Winterhärtezone tF