Spiranthes aestivalis auf A36

Begonnen von Berthold, 27.Jun.14 um 22:07 Uhr

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Berthold

Zitat von: Uhu am 19.Mai.14 um 21:18 Uhr
es gibt kleine Helfer bei der Bestäubung, ansonsten brauchst Du eine spitze Nadel und eine sehr ruhig Hand.1.Methode dürfte besseren Erfolg bringen. Ich bin mir nicht sicher ob Selbstbestäubung funktioniert. Ich hatte letztes Jahr keine Samen in den Kapseln. Dieses Jahr sind meine Pflanzen noch nicht soweit.

Ich habe versucht, einige Blüten mit einer spitzen Nadel zu bestäuben. Die Kapseln sind eingetrocknet. Die jüngeren Blüten, die ich nicht berührt haben, scheinen Samen zu bilden.
Die Pflanze steht im Gewächshaus mit zeitweise geöffneten Fenstern und ist vor vielen Tieren geschützt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Hallo Berthold,

mit den Samen hat es bei mir letztes Jahr leider nicht geklappt. Ich habe die Pflanzen wettergeschützt unter dem Hausüberstand aufgestellt. Dort kann nichts passieren. Leider hat sich der 2-jährige Enkel 2 Mutterpflanzen vorgeknöpft während ich Bilder der Heminien gemacht habe.

Die Bestäubung müssen irgendwelche Insekten übernehmen - hat mindestens 1x geklappt. Wenn sie ansetzten werde ich nur die untersten Kapslen belassen um die Mutterpflanzen nicht zu überfordern.
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 27.Jun.14 um 23:25 Uhr
Die Bestäubung müssen irgendwelche Insekten übernehmen - hat mindestens 1x geklappt. Wenn sie ansetzten werde ich nur die untersten Kapslen belassen um die Mutterpflanzen nicht zu überfordern.

Die Blüten, die ich mit der Hand bestäubt habe sind abgeworfen worden. Möglicherweise habe ich sie durch den Bestäubungsversuch verletzt.
Die oberen Blüten, die ich nicht berührt habe, haben ordentliche Samen mit gesunden Embryonen ausgebildet.
Die Pflanze steht im Gewächshaus, wo nicht viele Insekten hinein kommen.
Jürgen, ich vermute deshalb, die Art ist selbstbestäubend.

De Samen liegt inzwischen auf A36 und ich hoffe, er keimt bald.
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Claus

Zitat von: Berthold am 16.Jul.14 um 10:58 Uhr
De Samen liegt inzwischen auf A36 und ich hoffe, er keimt bald.

und iiieech?
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Claus, es waren nur 200 Samen. Da lohnte eine Teilung nicht.
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Claus

Zitat von: Berthold am 16.Jul.14 um 12:25 Uhr
Claus, es waren nur 200 Samen. Da lohnte eine Teilung nicht.

O-) O-) O-)
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Berthold

Claus, ich gebe Dir die Hälfte davon nach der Keimung, also ca. 100 Sämlinge. Dann leibt bei Dir auch noch räumlicher und zeitlicher Platz für die Vermehrung anderen wichtigerer Arten.  :yes
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Berthold

14 Tage nach der Aussaat auf A36 haben sich viele ca. 1 mm grosse Protokorme entwickelt. Die Keimfähigkeit des A36 ist etwa so gut wie bei Orchis morio. Der Samen sehr frisch und wurde nicht desinfiziert.

Die Selbstbestäubung hat also keimfähige Samen erbracht. Die Handbestäubung hat die Blüten absterben lassen.
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StefanB

Hallo,

keimt Sp. aestivalis auch ohne Pilz?

Viele Grüße
Stefan

Claus

Grundsätzlich keimen ja fast alle Gattungen auch ohne Pilz. Samen von Sp. aestivalis hatte ich noch nicht zur Hand, von daher weiß ich es nicht bei dieser Art. Nur, falls man den richtigen Pilz hat, dann wachsen und blühen sie viel schneller.
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Berthold

Zitat von: Berthold am 20.Jul.14 um 21:25 Uhr
14 Tage nach der Aussaat auf A36 haben sich viele ca. 1 mm grosse Protokorme entwickelt.

Die Entwicklung der Protokorme ist nach etwa 4 Wochen zu Stillstand gekommen. Mehr als eine 1 mm Triebspitze wurde nicht gebildet.
Nach Umlegen auf frischen Haferflockenagar wachsen die Sämlinge weiter und haben inzwischen bis 5 mm Höhe erreicht.

Vielleicht wehren sich die Protokorme gegen den Pilz, sodass er nach ca. 4 Wochen nicht mehr fördern kann. Nach  Umlegen auf neues Substrat werden die Pilze wieder mit neuer Nahrung versorgt und wachsen etwas heftiger weiter. Vielleicht können sie dann auch wieder besser fördern.
Es könnte auch sein, dass mein aktueller A36-Pilz leicht entartet ist und seine Förderpotenz etwas eingebüßt hat. Pilzverunreinigungen sind nicht zu erkennen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Wenn die Gläser an den hohen Temperaturen des Sommers teilgenommen hatten ist der Pilz schon nach 4 Wochen ausgehungert und denkt nur noch an sich, selbst zuletzt.
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Berthold

Die Gläser standen im Wohnraum ohne Besonnung. An den Temperaturen kann es also nicht liegen.
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Birgit

Aus welcher Pflanze wurde A36 isoliert ?

Es kann auch daran liegen, dass der Pilz als Symbiont in späterer Folge nicht der richtige Symbiont ist. Dies kann sich z.B. auch erst nach dem Pikieren zeigen, indem die Sämlinge ohne deutlichen Zuwachs nur noch dahinkümmern .

Der beste Weg ist mit dem Pilz aus der Art zu arbeiten, die man vermehren will. Wir hatten vor Jahren Sp. aesivalis in 1 Jahr von der Saat bis zur Blüte gezogen, 6 Monate dauerte die symb. invitro Zeit.

Heute verzichten wir auf die Pilze, asymbiotisch geht es genau so gut, frau/man erspart sich dabei aber während der Laborzeit das häufige Umlegen.

Berthold

Zitat von: Birgit am 05.Okt.14 um 21:46 Uhr
Es kann auch daran liegen, dass der Pilz als Symbiont in späterer Folge nicht der richtige Symbiont ist.

Ja, das vermute ich auch. Erstaunlich war nur, dass die Anfangskeimung sehr gut und schnell war.

Ich habe jetzt noch mal auf frischen A36 umgelegt und ein älteres Glas mit Haferflocken nachgefüttert. Vielleicht bekommen die Sämlinge durch den gestärkten Pilz noch mal einen Wachstumsschub.

Jürgen (Uhu) hat Spiranthes aestivalis wohl auf B1 erfolgreich gezogen, einschliesslich der Nachpikierphase.

Die genaue Herkunft des A36 ist mir leider nicht bekannt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)