Insekten ohne Schmetterlinge

Begonnen von Eerika, 27.Apr.09 um 17:20 Uhr

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partisanengärtner

Ja selten noch dazu
der schmalflügelige Pelzbienenölkäfer Sitaris muralis

Ich kannte ihn auch nicht.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

locke

An meiner Gartenlaube befindet sich ein Hornissen Nest, starker Flugbetrieb, keineswegs lästig.
Wann besteht die Möglichkeit das Nest zu entfernen, damit im nächsten Jahr das Nicht wieder besetzt wird.
Das Nest besteht jetzt im 3. Jahr.

Berthold

Mir ist nicht bekannt, dass ein Nest mehrmals benutzt wird. Aber sie bauen manchmal an der selben Stelle über mehrere Jahre ein neues Nest, wenn die Stelle gut  ist.
Du kannst das alte Nest entfernen, wenn sie das Nest verlassen haben. Das ist etwa gegen Ende Oktober.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 17.Aug.18 um 07:25 Uhr
Ja selten noch dazu
der schmalflügelige Pelzbienenölkäfer Sitaris muralis

Ich kannte ihn auch nicht.

Wer ist wertvoller, der Käfer oder seine Opfer, die Pelzbienen?
Wie entscheiden wir da?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner



So ein Parasit löscht seinen Wirt ja unter normalen Bedingungen ja nicht aus. Wenn die Pelzbienen zu selten werden verschwindet er noch schneller.

Solche Faktoren befördern die Diversität.  Keine Art kann so leicht dominant werden und andere auslöschen. Diese ganzen Beziehungen zwischen Parasiten, Prädatoren und anderen limitierenden Faktoren werden langsam besser verstanden. Sie alle erhalten einen Lebensraum gesund  und befördern eine positive Selektion.

Der normale Ausbeuter natürlicher Resourcen sieht das nicht ein ob das ein Gärtner, Landwirt oder Jäger ist.
Das ist ja auch ein leider aus dem Ruder gelaufenes Parasiten/Prädatoren Verhältnis.

Bei Homo sapiens haben diese Faktoren ja wohl versagt. Die sind ja in der Lage einen Lebensraum so weit zu degradieren, das größere Lebewesen keine Lebensmöglichkeiten mehr haben. Sind halt keine Spezialisten wie die Ölkäfer.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Ralf

Zitat von: partisanengärtner am 17.Aug.18 um 07:25 Uhr
Ja selten noch dazu
der schmalflügelige Pelzbienenölkäfer Sitaris muralis

Wie kommen wir denn zu so vielen Käfern? Etwa 30 Tote sind es bis jetzt und in den Löchern sind immer noch lebende Käfer.
Bringt es etwas, die Löcher mit einem Insektizid einzusprühen oder nehmen dann auch die Wildbienenlarven/Eier Schaden?
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

Ralla

Der Schreck des Abends, hat im Haus natürlich nichts verloren und wurde wieder in den Garten expediert.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 17.Aug.18 um 12:30 Uhr
So ein Parasit löscht seinen Wirt ja unter normalen Bedingungen ja nicht aus. Wenn die Pelzbienen zu selten werden verschwindet er noch schneller.

Ja, das ist der theoretische Idealfall, der langfristig zu einem Gleichgewicht zwischen Parasit und Wirt führt.

Aber in der Natur kann es auch zur totalen Ausrottung einer Art kommen, z. B. wenn der Parasit auf mehrere unterschiedliche Wirte ausweichen kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Dieser Käfer hat so ein komplexes Fortpflanzungsverhalten das er kaum eine Art ausrotten kann. Nur eben sehr punktuell Massenvorkommen einer Wildbiene zu zehnten die dann eben etwas mehr Platz für andere Arten machen wird. Da können wir Kellerkinder aber schlecht zusehen.
Google doch mal nach dem Käfer und melde den Bestand Deiner Kostbarkeiten bei den entsprechenden Forschern die Du findest.

Es gibt sicher den Fall das ein Parasit seine Wirte übernutzt, auch mehrere Arten. Dann wird er aber sicher schnell verschwinden.
In der Regel wird sich aber bei dem Übergang auf einen neuen Wirt ein Gleichgewicht einspielen. Auch die Wirtsart ist in sich divers wenn sie nicht zu selten ist.  So halten sich beide am Leben.
Seltene Arten werden aber kaum neue Parasiten anziehen. Das sind dann eher Kolateralschäden einer solchen Entwicklung.

Der Fall Menschheit ist wohl nicht so ganz häufig. Die haben durch ihre kulturelle Evolution eine Anpassungsgeschwindigkeit erreicht die dieses Spiel schnell beenden wird. Wirt sind hier die ganzen Ökosysteme des Planeten geworden.

Die eingenischten Kulturen werden in ungeheurer Geschwindigkeit davon überformt und die Art gewinnt eine pestartige Überlegenheit, Die wohl erst enden wenn das System für die Mehrheit der größeren Lebewesen ncht mehr habitabel ist oder sich tatsächlich sowas wie Intelligenz entwickelt.

Eine Versicherung gegen solche Entwicklungen sind eben Parasiten und Prädatoren. Aber Gerechtigkeit ist in der Evolution kein Faktor.  Das was wir gerade so als Schönheit wahrnehmen ist sowieso eher Luxus. Die Welt gehört den Einzellern und vielleicht noch kleineren Vielzellern Algen etc..  Alles was wir wissenmässig gerade erst ankratzen.


Diese Käfer zu vergiften ist erstens wohl auch für die Bienen und viele andere Insekten tödlich die Du gar nicht bemerkt hast. Zweitens haben auch Parasiten Gegenspieler. Nicht nur die Wirtsart wehrt sich sondern es gibt dann wieder andere Teilnehmer die diese widerum in Check halten. Leider verschwinden die noch schneller als die Protagonisten der zweiten Ebene. Dafür sind dann so intelligente Aktionen wie das Vergiften eines seltenen Parasiten verantwortlich.

In einem dunklen Keller ein Licht anzuzünden ist eine "gute" Idee, die falls man in einer Pulverkammer ist sehr fatal sein wird. Auf dieser Unwissenheitsebene befinden wir uns gerade.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Der theoretische Idealfall ist gottseidank der Regelfall. Die Ausreisser sind selten und läuten dann neue Entwicklungen ein.
Die Systeme sind so divers weil sie sich eben nicht linear entwickeln. Nur so kann sich so eine Vielfalt entwickeln.

Leider sind unsere Aktionen in der Mehrheit linear durchdacht. Das ist halt der Unterschied zwischen Intelligenz und dem was wir dafür halten.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 18.Aug.18 um 05:49 Uhr
Der Fall Menschheit ist wohl nicht so ganz häufig. Die haben durch ihre kulturelle Evolution eine Anpassungsgeschwindigkeit erreicht die dieses Spiel schnell beenden wird. Wirt sind hier die ganzen Ökosysteme des Planeten geworden.

Der gesamte Evolutionsprozess gilt für die Menschheit nicht mehr, da er durch seine inzwischen entwickelte Intelligenz die Selektion ausschalten kann, die notwendiger Bestandteil der Evolution ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Sehe ich nicht so.
Nach wie vor gilt - wer am meisten Kinder in die Welt setzt dessen Nachkommen sind in der nächsten Generation dominant vertreten. Da schauts wie im anderen Thread beschrieben für den gebildeten mitteleuropäischen Städter eher schlecht aus.

Hier gibt es eine Insektenart die eindeutig auf der evolutionären Siegerstraße ist - die Waldschabe.
Die Viecher sind in den letzten Jahren immer häufiger geworden, sowohl im Garten als auch im Haus. Angeblich sind sie keine Vorratsschädlinge aber sie fressen zumindest die Beeren im Garten weg.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 18.Aug.18 um 17:12 Uhr
Sehe ich nicht so.
Nach wie vor gilt - wer am meisten Kinder in die Welt setzt dessen Nachkommen sind in der nächsten Generation dominant vertreten. Da schauts wie im anderen Thread beschrieben für den gebildeten mitteleuropäischen Städter eher schlecht aus.

Die Mitteleuropäer werden aber nicht verdrängt durch geburtenstarke Afrikaner, denn sie wissen sich zu schützen, zumindest teilweise.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Mal wieder zurück zum Käfer der wirklich eine Kostbarkeit ist.

Hier kannst Du den Fundort melden und dich weiter informieren.
http://www.koleopterologie.de/arbeitsgemeinschaft/beitraege/lueckmann/sitaris-muralis.html
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Rüdi

Kennt jemand diesen Burschen? ca. 2,5 - 3 cm lang. Auf dem Rücken liegend, stellt er sich tot.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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