Der digitale Arzt und die Telemedizin

Begonnen von Berthold, 12.Dez.17 um 19:02 Uhr

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Berthold

On-line-Rezepte, vorerst nur für übersichtliche Erkrankungen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jill

Althergebrachte und digitale Lösungen schließen sich nicht aus, sie ergänzen sich vielmehr. In Zeiten knapper werdender Ressourcen sollten sich Ärzte besser auf schwerwiegende Erkrankungen konzentrieren, anstatt ihre Zeit mit Bagatellfällen zu verschwenden.

Find ich gut!
Ich habe sowas schon Mal online benutzt, es hat aber eewig gedauert, bis das Medikament da war. Für nicht dringende Fälle isses aber ok. Heut war ich vor Ort beim Kieferchirurgen und habe das Rezept für die leider wieder mal nötigen Antibiotika gleich mitgenommen...
Winterhärtezone tF

Ruediger

Aber Deutsche gehen doch so gerne zum Arzt.

"Im Durchschnitt geht in Deutschland jeder Patient 17 Mal zum Arzt, entweder zum selben oder zu mehreren. Das sind sehr viele Kontakte – und längst nicht alle sind notwendig."

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/03/27/die-deutschen-gehen-zu-oft-zum-arzt

In anderen Ländern ist es oft nicht einmal die Hälfte der Besuche, vermutlich sind die Deutschen halt einfach deutlich kränker.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Der Arzt wird zunehmend durch künstliche Intelligenz unterstützt und zum Teil ersetzt.
Ich denke, deshalb können die Menschen demnächst öfter zum "Arzt" gehen ohne unsere System zu überlasten.

Ich persönlich führe bei mir häufiger eine Selbstheilung mit Unterstützung durch das Internet durch.
Bei einem akuten Blinddarm mit Durchbruch ist das allerdings zur Zeit noch nicht möglich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

pierre

Zitat von: Ruediger am 16.Dez.17 um 16:41 Uhr
Aber Deutsche gehen doch so gerne zum Arzt.

"Im Durchschnitt geht in Deutschland jeder Patient 17 Mal zum Arzt, entweder zum selben oder zu mehreren. Das sind sehr viele Kontakte – und längst nicht alle sind notwendig."

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/03/27/die-deutschen-gehen-zu-oft-zum-arzt

In anderen Ländern ist es oft nicht einmal die Hälfte der Besuche, vermutlich sind die Deutschen halt einfach deutlich kränker.

Deutschen ist einfach deutlich kränker , weil sie quantitativ statt qualitativ arbeitet.


Ruediger

Zitat von: Berthold am 16.Dez.17 um 17:16 Uhr
Der Arzt wird zunehmend durch künstliche Intelligenz unterstützt und zum Teil ersetzt.
Ich denke, deshalb können die Menschen demnächst öfter zum "Arzt" gehen ohne unsere System zu überlasten.

Ich persönlich führe bei mir häufiger eine Selbstheilung mit Unterstützung durch das Internet durch.


Ja, Medizin ist ganz einfach und völlig trivial, daher ist die Ausbildung auch so kurz.
Daher geht mit Dr. Google alles recht schnell, denn wenn man Intelligenz schon ein rares Gut ist, so wird es sicherlich die künstliche Intelligenz schaffen.
Dazu liebevolle Pflegeroboter und alles wird gut.

Dr. Google übernimmt auch die aktive Sterbehilfe, wenn er es für sinnvoll ansieht, womöglich hat er schon geeignete Organempfänger in der Datenbank identifiziert.
Die Zukunft sieht großartig aus.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 16.Dez.17 um 21:31 Uhr
Zitat von: Berthold am 16.Dez.17 um 17:16 Uhr
Der Arzt wird zunehmend durch künstliche Intelligenz unterstützt und zum Teil ersetzt.
Ich denke, deshalb können die Menschen demnächst öfter zum "Arzt" gehen ohne unsere System zu überlasten.

Ich persönlich führe bei mir häufiger eine Selbstheilung mit Unterstützung durch das Internet durch.


Ja, Medizin ist ganz einfach und völlig trivial, daher ist die Ausbildung auch so kurz.
Daher geht mit Dr. Google alles recht schnell, denn wenn man Intelligenz schon ein rares Gut ist, so wird es sicherlich die künstliche Intelligenz schaffen.

Du wirst Dich an den Einsatz der künstlichen Intelligenz gewöhnen müssen, nicht nur beim Schachspiel oder in der Juristerei, sondern auch in der Medizin.
Symptome zu ermitteln und zu bewerten, ist ein klassische Aufgabe für den Computer, in absehbarer Zeit zumindest für 80% der Erkrankungen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Rüdiger, hier für Dich ein Beispiel, wie man sich zukünftig einen Arztbesuch vorstellen muss:
Der Patient sitz am Computer und klickt die APP an "Der digitale Arzt"

Der digitale Arzt meldet sich:
Bitte Symptome eingeben

Der Patient:
Häufig Kopfschmerzen und schlechte Laune

Wann treten die Kopfschmerzen überwiegend auf?

Wenn ich nach der Arbeit in meine Stammkneipe gehen und nach Hause komme, wenn meine Frau noch wach ist

Therapievorschlag: Partnerin wechseln und Alkoholkonsum reduzieren

So etwa musst Du Dir das vorstellen, Rüdiger.
Der digitale Arzt kann auf eine sehr grosse Wissensdatenbank zugreifen und Symptome kombinieren, verifizieren und differenzieren. Daraus kann er mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die Art der Erkrankung schliessen und ggfls. einen oder mehrere Therapievorschläge machen.



Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Zitat von: Berthold am 16.Dez.17 um 17:16 Uhr
...Ich persönlich führe bei mir häufiger eine Selbstheilung mit Unterstützung durch das Internet durch...

das ist sehr gut so und entlastet ein überlaufenes Gesundheitssystem. Die Mehrzahl der Deutschen rennt jedoch wegen vielfältiger medizinischer Lapalien in die Praxen, Notfallpraxen und Krankenhäuser.

Leider ist es manchmal schwierig zu unterscheiden wohinter sich ein echter Notfall verstecken kann. Beispielsweise tun Schlaganfälle nicht weh und deswegen wird der Behandlungsbeginn fatalerweise häufig durch die Patienten selbst verzögert.

Wo künstliche Intelligenz einen Zusatznutzen bringt wird sie sich sicherlich durchsetzen.
Grüße Jürgen

Ruediger

Zitat von: Berthold am 17.Dez.17 um 15:14 Uhr
Rüdiger, hier für Dich ein Beispiel, wie man sich zukünftig einen Arztbesuch vorstellen muss:
Der Patient sitz am Computer und klickt die APP an "Der digitale Arzt"

Der digitale Arzt meldet sich:
Bitte Symptome eingeben

Der Patient:
Häufig Kopfschmerzen und schlechte Laune

Wann treten die Kopfschmerzen überwiegend auf?

Wenn ich nach der Arbeit in meine Stammkneipe gehen und nach Hause komme, wenn meine Frau noch wach ist

Therapievorschlag: Partnerin wechseln und Alkoholkonsum reduzieren

So etwa musst Du Dir das vorstellen, Rüdiger.
Der digitale Arzt kann auf eine sehr grosse Wissensdatenbank zugreifen und Symptome kombinieren, verifizieren und differenzieren.


Aha, womöglich kann man auch seinen Hausmeister fragen, der verfügt über eine gewisse Lebenstüchtigkeit.
Ob der dafür auch über künstliche Intelligenz verfügen muß?


Was macht man nur mit Patienten,die auf die Frage antworten, wo tut es den weh?
Antwort Überall.

Da kann kaum künstliche Intelligenz den Durchbruch bringen, eher menschliche Intelligenz.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger link=topic=38779.msg456047#msg456047


Was macht man nur mit Patienten,die auf die Frage antworten, wo tut es den weh?
Antwort Überall.


Mit dieser Antwort hat der Computer die selben Probleme wie ein Arzt.
Jeder Arzt weiss genau, was er auf diese Antwort fragen soll und wie er weiter differenzieren kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#12
Hat schon mal jemand den Online-Hautarzt in Anspruch genommen?
Der Kontakt kostest 30 Euro.

Ich denke, wenn der Patient nicht zu blöde ist, könnte das Verfahren in vielen Fällen erfolgreich sein. Gewebeproben sind natürlich nicht per Email zu übertragen.

War schon mal jemand bei einem Online-Psychiater?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Ich habe gestern abend einen Internet-Hautarzt befragt wegen eines roten Fleckes auf der Brust.
Ich musste ihm 3 Bilder zusenden, 3 Fragen beantworten und ihm meine Meinung zu der Lage mitteilen.
Es wurden 35 Euro abgebucht und mir heute seine Diagnosevermutung und sein Therapievorschlag mitgeteilt.
Bei nicht zu erkennender Besserung soll ich einen Hautarzt aufsuchen.

Ich war mit der Abwicklung sehr zufrieden.

Da die Dermatologen ihren ersten Eindruck über ein Leiden meist durch Beschau mit und ohne Lupe gewinnen, ist eine Anfangsdiagnose über Internet auf diesem Gebiet sicher vernünftig.

Bei einem internistischen oder orthopädischem Problem ist das Zusenden von 3 Fotos vermutlich nur selten hilfreich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 17.Dez.18 um 11:40 Uhr


War schon mal jemand bei einem Online-Psychiater?

Suchst Du?

Die meisten Patienten tummeln sich bei Facebook, wobei sie dort nicht in Behandlung sind.
Beste Grüße

Rüdiger