Spiranthes spiralis

Begonnen von Claus, 28.Feb.09 um 23:45 Uhr

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Claus

Hallo Berthold, Michael, Niko,

íhr habt ja auch die Samen von Lothar erhalten. Habt ihr bereits ausgesät und worauf? Ich habe am 14.2.09 ausgesät, Bleiche mit 0,5% NaOCl, nach 5 min waren die Samen bereits sehr hell. Aussaat auf meine Böden mit verschiedenen Zusätzen, auf B1 (Hafer) und einen anderen Pilz auf Farn.

Von den 5 asymbiotischen Gläsern verschimmelten 3 nach 7 bzw. 11 Tagen, d.h. es ist keine Verunreinigung bei der Aussaat sondern verspätet keimende Sporen, die in den 5 min nicht abgetötet werden konnten, sonst wären die Gläser nach 4 Tagen verkeimt. Die anderen beiden Gläser scheinen stabil zu bleiben.

Ich habe heute wieder ausgesät, diesmal mit 2,5% Ca-Hypochlorit gebleicht, wieder sind die Samen nach 5 min so hell, dass ich die Bleiche abbrechen musste. Aussaat wieder asymbiotisch bzw. symbiotisch auf 2 verschiedenen Pilzen.

Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Uhu

Hallo Claus,

habe zwar nichts von diesen Samen, aber im November 07 mehrere Gläser steril, damals noch auf TGZ ausgesät. Das hat NIE eine Keimung gegeben.
Auf üblichem Haferagar mit B1 sind 2 Gläser gut gekeimt. Damals hatte ich mit sehr viel verschiedenen Ansätzen experimentiert. Daher habe ich aus Zeitgründen nur wenige erfolgreich umsetzen können und nur 2 bis zu einer pikierfähigen Größe gebracht.

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

Niko

Hallo Claus,
ich habe einen Teil bereits am 02.02.2009 ausgesäht (asymbiotisch), auf Van Waes, Malmgren mit Myo-Inositol und IAA (zu hoch dossiert  :rot ) und P6668 (jeweils 2 Gläser). Ein Glas rasch verpilzt, in den anderen bisher keine Keimung  :ka Die Saat sieht eigentlich sehr gut aus, keine Kapselreste. Was aber auffällig ist - der Samen ist sehr fein, fast wie von manchen tropischen Epiphyten. Vielleicht sollten wir mal H2O2 probieren?
Aussaat auf B1 folgt noch, ich muss mir erstmal wieder einen Stamm aus alten Gläsern hochziehen, die letzten Aussaaten waren leider Mischinfektionen....

Viele grüße
Niko

Claus

Zitat von: Niko am 01.Mär.09 um 15:56 Uhr
Hallo Claus,
ich habe einen Teil bereits am 02.02.2009 ausgesäht (asymbiotisch), auf Van Waes, Malmgren mit Myo-Inositol und IAA (zu hoch dossiert  :rot ) und P6668 (jeweils 2 Gläser). Ein Glas rasch verpilzt, in den anderen bisher keine Keimung  :ka Die Saat sieht eigentlich sehr gut aus, keine Kapselreste. Was aber auffällig ist - der Samen ist sehr fein, fast wie von manchen tropischen Epiphyten. Vielleicht sollten wir mal H2O2 probieren?
Aussaat auf B1 folgt noch, ich muss mir erstmal wieder einen Stamm aus alten Gläsern hochziehen, die letzten Aussaaten waren leider Mischinfektionen....

Viele grüße
Niko
Hallo Niko,
wie lange hast du gebleicht? Ist dir auch aufgefallen, dass die Samen sehr schnell hell werden?

An H2O2 sollten wir mal denken, ich habe noch etwas Samen.

Falls du mit dem B1 keinen Erfolg bei der Nachzucht hast, sag Bescheid.

Viele Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Niko

Hallo Claus,
stimmt, die Angaben waren unvollständig O-) hier nochmal genauer: Konzentration ca. 0,5%, Bleichdauer 5 min. Der Samen war von Beginn an relativ hell....

Viele grüße
Niko

Berthold

ich habe am 30.1. und am 6.2. auf B1 und einen anderen Pilz ausgesät. Bleichdauer der Samen 10 Min. in H2O2.
Die Pilze wachsen auf 2,5g/l Haferflocken plus 1 bzw 2 Eichenblätter pro 40 ml Substrat.

Eine Protokormbildung konnte ich bisher nicht feststellen. Der Samen war in Ordnung, gesunde Embryonen.

Die Pilzhyphen wuchsen von der Infizierungsstelle in einer leichten Watteschicht zum Glasrand. Das kenne ich von reinem Haferflockenagar nicht, aber Claus meint, dass wäre in Ordnung und läge an den Eichenblättern.

Bei einer Kontrollaussat mit Dact. coccinea zeigen sich deutliche Protokorme. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Nun soll Spiranthes spiralis eine Keimdauer von ca. 4 Wochen haben, von daher brennt ja noch nichts an.

Berthold, wie das mit Eichenblättern im Agar aussieht weiß ich ja nicht, aber auf Holz bilden alle Pilze, die ich bisher getestet habe, Lufthyphen, teilweise richtige Watte.

Gruß Claus
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Berthold

Zitat von: Claus am 01.Mär.09 um 19:08 Uhr
Nun soll Spiranthes spiralis eine Keimdauer von ca. 4 Wochen haben, von daher brennt ja noch nichts an.

Berthold, wie das mit Eichenblättern im Agar aussieht weiß ich ja nicht, aber auf Holz bilden alle Pilze, die ich bisher getestet habe, Lufthyphen, teilweise richtige Watte.

Gruß Claus

Claus, die Keimdauer gilt ja sicherlich für die asymbiotische Aussaat. Bei der symbiotischen kommt es doch eigentlich mehr auf den Pilz an, was der kann.

Dann wäre ja ein nur leichter Wattefilm auf Haferflocken-Eichen-Agar durchaus plausibel.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Zitat von: Claus am 28.Feb.09 um 23:45 Uhr
Hallo Berthold, Michael, Niko,

íhr habt ja auch die Samen von Lothar erhalten. Habt ihr bereits ausgesät und worauf? Ich habe am 14.2.09 ausgesät, Bleiche mit 0,5% NaOCl, nach 5 min waren die Samen bereits sehr hell. Aussaat auf meine Böden mit verschiedenen Zusätzen, auf B1 (Hafer) und einen anderen Pilz auf Farn.

Von den 5 asymbiotischen Gläsern verschimmelten 3 nach 7 bzw. 11 Tagen, d.h. es ist keine Verunreinigung bei der Aussaat sondern verspätet keimende Sporen, die in den 5 min nicht abgetötet werden konnten, sonst wären die Gläser nach 4 Tagen verkeimt. Die anderen beiden Gläser scheinen stabil zu bleiben.

Ich habe heute wieder ausgesät, diesmal mit 2,5% Ca-Hypochlorit gebleicht, wieder sind die Samen nach 5 min so hell, dass ich die Bleiche abbrechen musste. Aussaat wieder asymbiotisch bzw. symbiotisch auf 2 verschiedenen Pilzen.

Grüße
Claus


Hallo liebe Säfreunde!

Entschuldigung das ich erst jetzt schreibe, doch wir hatte n Besuch und ich konnte mich nicht wirklich dem Thema widmen.

Also, erstmal noch einen Dank an Lothar für diese Masse an Samen!
Bei der Menge kann man auch schon ein bisschen experimentieren.

Meine erste Aussaat war auf P-6668, 6 Gläser. Bleichzeit und Konzenration war identisch. Auch bei mir wurden die Samen sehr schnell hell.
Auch bei mir hat der Schimmel in 3 von 6 Gläsern ziemlich heftig Einstand gehalten.
Das alleine finde ich aber schon etwas kurios Claus, denn ansonsten habe ich nicht solch heftige Verkeimungsraten, und Du wahrscheinlich auch nicht.
Vielleicht sollten wir mal den Schimmel abgleichen, wenn er identisch ist, könnten noch einzelne Sporen irgendwie überlebt haben.

Asymbiotisch werde ich nächsten Sonntag auf B1 NeudoHum-Agar aussäen.
Aber die Mischung des Bodens wird noch ein wenig variiert.
1. Wird die NeudoHum-Menge fast verdoppelt um mehr Volumen im Glas zu erreichen.
2. Werde ich ins Wasser noch zusätzlich 0,5gr. Hafer geben, um das Wachstum des Pilzes noch ein wenig zu fördern.

Vielleicht werde ich den NeudoHum auch noch etwas "imprägnieren", ich weiß es aber noch nicht.

Claus

Derzeitiger Stand bei Spiranthes spiralis: Auch die zweite asymbiotische Aussaat vom 28.2.09 ist verpilzt, diesmal alle 5 Gläser! Ich hatte da mit Ca-Hyp. gebleicht, aber ähnlich wie zuvor waren die Samen nach 5 min sehr hell, so dass ich die Bleiche abbrach. Überbleichen macht ja auch keinen Sinn.

Die beiden symbiotischen Gläser auf B1 und L1 (Hafer) sind dagegen noch in Ordnung, im B1 sitzt in der Mitte der D. maculata-Infektionssämling als Beschützer.  :thumb

Die beiden Gläser der asymbiotischen Aussaat vom 14.2.09 sind noch sauber, hier erwarte ich dann Keimung, falls die Samen keimfähig waren.

Auch die Aussaat auf B1 (Hafer) und L1 (Farn) vom 14.2.09 sind noch in Ordnung.

Ich habe jetzt noch eine Menge für eine weitere Aussaat. Von der Methode mit Zuckerlösung halte ich nichts, die hat bei mir noch nie funktioniert. H2O2 kommt eigentlich auch nicht in Frage, weil es weniger oxidative Kraft als Hypochlorit hat. Als einziges könnte ich mir vorstellen, mit einer ganz schwachen NaOCl-Lösung zu arbeiten, mit der man dann länger bleichen kann, also 0,1- max. 0,3%. Rein theoretisch müsste die Bleiche in Gegenwart von Spülmittel sicherer verlaufen. Allerdings dispergieren dann die Samen, und die Abtrennung von der Bleichlösung ist extrem schwierig. Ich mache das nicht.

Viele Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 05.Mär.09 um 22:51 Uhr
Von der Methode mit Zuckerlösung halte ich nichts, die hat bei mir noch nie funktioniert.
Viele Grüße
Claus
Claus, was sind Deine Bedenken? Ich habe das auch noch nie getestet aber von der Theorie her ist das doch 100% überzeugend. Die Pilzsporen keimen im Zuckerwasser und die Keime sind viel empfindlicher gegenüber Bleichmittel als die Sporen.

Bei meiner symbiotischen Aussaat bin ich nicht sicher, ob die Pilzhyphenwatte durch die Samen oder durch das Infiziergel eingeschleppt worden ist. Die Watte ist konzentrisch von der infizierten Stelle aus gewachsen, das spricht gegen versifften Samen. Oder es sind mehrere falsche Pilze im Glas, so eine Art Pilzmischgericht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Volzotan

Ja Berthold,
Theorie ist immer schön, aber auch ich habe das schon ohne Erfolg ausprobiert.
Die für mich einzige Lösung wäre mit geringer Konzentration von CaOCl lange zu bleichen.

Gruß Volzotan

Claus

Zitat von: Berthold am 05.Mär.09 um 23:08 Uhr
Zitat von: Claus am 05.Mär.09 um 22:51 Uhr
Von der Methode mit Zuckerlösung halte ich nichts, die hat bei mir noch nie funktioniert.
Viele Grüße
Claus
Claus, was sind Deine Bedenken? Ich habe das auch noch nie getestet aber von der Theorie her ist das doch 100% überzeugend. Die Pilzsporen keimen im Zuckerwasser und die Keime sind viel empfindlicher gegenüber Bleichmittel als die Sporen.

Hallo Berthold,
es gibt zwei Gründe. Zum einen reicht die Zeit im Zuckerwasser aus, dass praktisch alle Samen dispergieren. Du kannst dann nur noch entscheiden, die Bleichlösung mit der Filtermethode durch ein winziges Stückchen (mit desinfiziertes) Filterpapier mittels Spritze abzusaugen - das muss man vorher üben - oder die Bleichlösung mit den Samen auf den Nährboden zu geben und danach die Lösung versuchen gaaaanz langsam abzusaugen, um möglichst wenig Samen wieder aufzunehmen.

Zum andern ist die Zeit, in der man das Zuckerwasser wirken lässt, sehr kritisch. Zu kurz: Kein Erfolg für dich. Zu lang: 100% Erfolg für die Keime.

Mein Rat: Probiert es mal aus.

Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Uhu

Hallo,

verwendet ihr reine Na/Ca Hypochlorid lösung? ich gebe vor Zusatz des hypocholridkonzentrates 1-2 Spritzer isopropylalkohol zum besseren Benetzen ins Röhrchen.

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

Charlemann

Ich verwende immer reines Natriumhypochlorit ohne Zusätze.