Die kleine Kampfstoffkunde

Begonnen von Berthold, 14.Mär.18 um 18:55 Uhr

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Berthold

Zitat von: Claus am 20.Mär.18 um 22:40 Uhr
Zitat von: Berthold am 20.Mär.18 um 20:25 Uhr
Ca. 1/3 der Bewohner der baltischen Staaten waren und sind immer noch Russen.

Die werden wahrscheinlich froh sein, dass sie in den baltischen Staaten leben (dürfen).

Ja, das gilt inzwischen sicher für viele von ihnen.
Aber optimal wäre bestimmt, wenn die baltischen Staaten nach Westen und nach Russland gute Kontakte hätten, u.a. wegen der familiären Verbindungen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Nun,
die baltischen Zeitzeugen werden wohl die grausame Zeit der Unterdrückung nicht vergessen und deshalb froh sein, wenn ein Sperrriegel zwischen Russland und ihren Staaten existiert. Das erzeugt erst mal ein Sicherheitsgefühl.
Ein oder zwei Generationen später kann das anders aussehen und Dein Wunschdenken erfüllt werden können.
Da haben es die Balten jetzt besser als die Kurden, denen man nie ein eigenes Land zugestehen wollte, in dem sie sicher sein können.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Berthold

Zitat von: Rüdi am 21.Mär.18 um 09:32 Uhr
Nun,
die baltischen Zeitzeugen werden wohl die grausame Zeit der Unterdrückung nicht vergessen und deshalb froh sein, wenn ein Sperrriegel zwischen Russland und ihren Staaten existiert. Das erzeugt erst mal ein Sicherheitsgefühl.

Ja, Rüdiger, aber die Sowjets haben ganz viele Russen zwangsweise in die baltischen Staaten umgesiedelt, um sich ihren Einfluss dort zu sichern.
Diese Russen haben natürlich noch intensive familiäre und kulturelle Verbindungen nach Russland. Diese Menschen möchten natürlich nicht, dass sie von der alten Heimat abgeschnitten werden durch Einrichtung einer neuen heissen Grenze mit NATO-Truppen an der russischen Soldaten auf der anderen Seite.

Es gibt also in den baltischen Staaten eine gesellschaftliche Gruppe, die sich vor den Russen fürchten und eine Gruppe, die Freundschaft zu den Russen wollen. Die "Russenfreunde" sind etwa 20 bis 30% innerhalb der Gesamtbevölkerung."
Es ist also knifflige Aufgabe der dortigen Regierungen, einen Weg zu finden, ohne einen Volksaufstand zu riskieren.

Auf der Krim beträgt der Anteil der Russenfreunde etwa 60 bis 70% in der Bevölkerung.
Deshalb war es fatal, dass nach dem Maidan-Aufstand die ukrainischen Nationalisten als erstes die Abschaffung der russischen Sprache gefordert haben. Es hätte Mord und Totschlag auf der Krim gegeben, wenn Putin nicht sofort eingegriffen hätte mit der Volksabstimmung über den Russlandanschluss.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Die Volksabstimmung über den Russlandanschluss der Krim sehe ich so wie seinerzeit den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 21.Mär.18 um 11:09 Uhr
Die Volksabstimmung über den Russlandanschluss der Krim sehe ich so wie seinerzeit den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.

Ja, es gibt Ähnlickeiten, aber der entscheidende Unterschied ist, dass in Österreich damals nicht ca 60% Deutsche lebten und dass Deutschland in Österreich keinen strategisch wichtigen Marinestützpunkt unterhielt.
Der russische Marinestützpunkt der Russen sollte von den ukrainische Nationalisten fristlos gekündigt werden. Da hat sich Putin etwas einfallen lassen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Man muß doch wirklich nicht in das ewige Putin-Bashing einstimmen.

Der Westen hat genug Sauerein gegenüber Rußland begangen, aber der darf das schließlich geht es um Demokratie und Freiheit. :lol

Die Russen sollen halt die Füße still halten und alles geduldig ertragen, es dient schließlich nur ihrem eigenen Wohl.

Ich bin schon erstaunt, wie flach die Betrachtungsweise ist, wie stark die westliche Propaganda in den hiesigen Köpfen verankert ist.
Es hilft übrigens öfters mal ausländische Medien zu nutzen oder offensichtliche Widersprüche zu betrachten bzw. zu durchdenken.

Und nein es geht hier nicht um die eingefleischten Menschenfreunde Bush, Putin, May, Obama oder Trump. :wink
Beste Grüße

Rüdiger