Aussaat auf Mischpilze

Begonnen von Berthold, 26.Nov.17 um 14:29 Uhr

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Berthold

Wenn sich ins Aussaatglas neben dem Keimpilz auch fremde Pilze eingeschlichen haben, entsteht ein Überlebenskampf der einzelnen Pilzarten gegen einander.

Man sieht an diesem Beispiel, wie an einigen Stellen der Keimpilz die Oberhand besitzt und auch Samen keimen kann, an anderen Stellen dominiert der Schimmel und tötet alle Samen ab.
Hier Spiranthes aestivalis, ohne Desinfizierung ausgesät, dann später mit nicht sterilisierten Haferflocken nachgefüttert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Die Flocken zum Nachfüttern sterilisiere ich immer, obwohl sie dabei etwas härter werden, leicht verklumpen und ihre gute Streufähig verlieren. In einem sterilen Glas gelagert kann man mehrmals davon entnehmen. Die kleine Briefmarkenpinzette, die ich dafür nehme, sterilisiere ich jedes mal nach Benutzung.

Die Protokorme auf deinem Bild sehen gesund aus; aber beim Umlegen auf frische Böden besteht die große gefahr, dass sich die Fremd-/Schadpilze stärker entwickeln.
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 26.Nov.17 um 15:57 Uhr
Die Flocken zum Nachfüttern sterilisiere ich immer, obwohl sie dabei etwas härter werden, leicht verklumpen und ihre gute Streufähig verlieren. In einem sterilen Glas gelagert kann man mehrmals davon entnehmen. Die kleine Briefmarkenpinzette, die ich dafür nehme, sterilisiere ich jedes mal nach Benutzung.

Die Protokorme auf deinem Bild sehen gesund aus; aber beim Umlegen auf frische Böden besteht die große gefahr, dass sich die Fremd-/Schadpilze stärker entwickeln.

Ich habe den Eindruck, dass nachfüttern mit (unbedingt sterilisierten) Haferflocken weniger neues Wachstum bringt als umlegen auf neuen Agar. Vielleicht werden die Pilzhypfen nach einer gewissen Zeit "müde" und lassen sich durch nachfüttern nicht wieder voll reaktivieren.
Aber dieser Eindruck müsste noch mal genauer verifiziert werden.

Da Umlegen von Protokormen aus einem solch versifften Glas wie hier ist sicherlich sehr riskant und sollte nur im "Notfall" oder zum Test gemacht werden.
Man sollte das Zielglas auf jeden Fall vor dem Umsetzen mit Impfpilz bewachsen lassen, mindestens 6 Tage, damit der Keimpilz einen Vorsprung entwickeln kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

#3
Zitat von: Berthold am 26.Nov.17 um 17:01 Uhr
Zitat von: Uhu am 26.Nov.17 um 15:57 Uhr
Die Flocken zum Nachfüttern sterilisiere ich immer, obwohl sie dabei etwas härter werden, leicht verklumpen und ihre gute Streufähig verlieren. In einem sterilen Glas gelagert kann man mehrmals davon entnehmen. Die kleine Briefmarkenpinzette, die ich dafür nehme, sterilisiere ich jedes mal nach Benutzung.

Die Protokorme auf deinem Bild sehen gesund aus; aber beim Umlegen auf frische Böden besteht die große gefahr, dass sich die Fremd-/Schadpilze stärker entwickeln.

Ich habe den Eindruck, dass nachfüttern mit (unbedingt sterilisierten) Haferflocken weniger neues Wachstum bringt als umlegen auf neuen Agar. Vielleicht werden die Pilzhypfen nach einer gewissen Zeit "müde" und lassen sich durch nachfüttern nicht wieder voll reaktivieren.
Aber dieser Eindruck müsste noch mal genauer verifiziert werden.

Da Umlegen von Protokormen aus einem solch versifften Glas wie hier ist sicherlich sehr riskant und sollte nur im "Notfall" oder zum Test gemacht werden.
Man sollte das Zielglas auf jeden Fall vor dem Umsetzen mit Impfpilz bewachsen lassen, mindestens 6 Tage, damit der Keimpilz einen Vorsprung entwickeln kann.

Der Pilz wird flexibel genug sein um neue Hyphen zu bilden wenn es eine neue Nahrungsquelle gibt. Ich denke eher das der im Agar gleichmäßig zerkochte Hafer einfacher zu verstoffwechseln ist als die kompakten trocknen Flocken.
Es macht für ihn eher keinen Sinn die restlichen Hyphen im Agar weiterhin aktiv zu halten wenn der Boden ausgelaugt ist.

Berthold

Zitat von: FlorianO am 26.Nov.17 um 20:49 Uhr
Der Pilz wird flexibel genung sein um neue Hyphen zu bilden wenn es eine neue Nahrungsquelle gibt. Ich denke eher das der im Agar gleichmäßig zerkochte Hafer einfacher zu verstoffwechseln ist als die kompakten trocknen Flocken.
Ja, die im Agar verteilten Haferflocken werden sicherlich für den Pilz bekömmlicher sein als die trockenen auf der Oberfläche.
Aber im Laufe der Zeit lösen sich die trockenen Haferflocken auf und verteilen sich auf dem Agar. Dann gibt es immer kleine Zonen, in denen die Haferflocken-Konzentration für den Pilz geeignet ist.
In diesen Zonen liegen auch Protokorme, von denen ich neues weiteres Wachstum erwarten würde.


Zitat
Es macht für ihn auch nicht soviel Sinn den restlichen Pilz im Agar weiterhin aktiv zu halten wenn der Boden schon ausgelaugt ist.

Ja, deshalb hört die Protokorm-Förderung durch den Pilz auch nach einer gewissen Zeit auf, so nach ca. 5 bis 8 Wochen. Es hängt etwas von der Art der Orchideen ab.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Berthold am 26.Nov.17 um 17:01 Uhr
Zitat von: Uhu am 26.Nov.17 um 15:57 Uhr
Die Flocken zum Nachfüttern sterilisiere ich immer, obwohl sie dabei etwas härter werden, leicht verklumpen und ihre gute Streufähig verlieren. In einem sterilen Glas gelagert kann man mehrmals davon entnehmen. Die kleine Briefmarkenpinzette, die ich dafür nehme, sterilisiere ich jedes mal nach Benutzung.

Die Protokorme auf deinem Bild sehen gesund aus; aber beim Umlegen auf frische Böden besteht die große gefahr, dass sich die Fremd-/Schadpilze stärker entwickeln.

Ich habe den Eindruck, dass nachfüttern mit (unbedingt sterilisierten) Haferflocken weniger neues Wachstum bringt als umlegen auf neuen Agar. Vielleicht werden die Pilzhypfen nach einer gewissen Zeit "müde" und lassen sich durch nachfüttern nicht wieder voll reaktivieren.
Aber dieser Eindruck müsste noch mal genauer verifiziert werden.

Ich habe jetzt das Nachfüttern nicht mit trockenen sterilisierten Haferflocken gemacht, sondern mit gekochtem relativ flüssigem Haferbrei. Einige Tropfen vom Haferbrei habe ich auf dem Agar neben den Sämlingen abgelegt.

In Breiform sind die Haferflocken schon teils aufgelöst und nicht mehr so konzentriert. Vielleicht sind sie dadurch für den Keimpilz etwas bekömmlicher und führen zu besserer Reanimation des Pilzes.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)