Efeu als Baum

Begonnen von Berthold, 03.Okt.17 um 11:09 Uhr

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Berthold

Hedera helix auf Kastanienstamm als Stütze

Hedera helix ohne Stütze

Hedera colchica auf Tannenstamm als Stütze
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

KarMa

Schön sieht das schon aus, aber für die Ewigkeit ist es nicht gedacht. Der Stützbaum, bei uns eine Birke, war nach dem Zusammenbruch eigentlich gar nicht mehr vorhanden. Der Effekt einer Würgfeige ist so ähnlich. Wo einmal der Baum war, ist ein Tunnel entstanden.  :ka
Liebe Grüße,
Karin

Berthold

Zitat von: KarMa am 03.Okt.17 um 13:33 Uhr
Schön sieht das schon aus, aber für die Ewigkeit ist es nicht gedacht. Der Stützbaum, bei uns eine Birke, war nach dem Zusammenbruch eigentlich gar nicht mehr vorhanden. Der Effekt einer Würgfeige ist so ähnlich. Wo einmal der Baum war, ist ein Tunnel entstanden.  :ka

Man sollte einen etwas soliden Stützbaum auswählen. Der hält dann ewig, im Vergleich zu einem Menschenleben.
Du kannst auch ein gerades Stück Efeu senkrecht in den Boden stecken und bewurzeln. Dann hast Du einen selbsttragenden Efeubaum. Er wächst nur nicht mehr in die Höhe, sondern bildet einen strauchähnlichen Habitus aus. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Berthold am 03.Okt.17 um 11:09 Uhr

Hedera helix ohne Stütze

Hedera colchica auf Tannenstamm als Stütze
Wie sich das Efeu entwickelt hat.

Hedera helix hat einen schönen Stamm gebildet und kann schon als Baum durch gehen
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Reinhold

#4
In der aktuellen WAMS wird von einem Hobbyisten berichtet, der altes Efeu in abgeschiedenen Wäldern und Mauerbeständen sucht.
Das ist schon beeindruckend, was aus der Pflanze werden kann, wenn man sie läßt.
Ich könnte mir vorstellen, daß Efeu an einer modernen Subventionsfasade aus Styropor mit Minimalputzauflage reinigend wirken würde.
Die Anforderung an das eigene Durchhaltevermögen sind deutlich: 200-300 Jahre müßten es schon sein.
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Berthold

Efeu ist nicht frostfest, in kalten Winter unter ab -15° frieren die Blätter ab. Dann wird es unansehnlich und es dauert mehrere Jahre bis sich das Bild erholt hat.
Ausserdem dringt Efeu in jeder Ritze ein und erzeugt gewaltige Sprengkräfte.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Efeu sollte schon im Schatten stehen. Nordseite von Felsen und Haus sind hervorragend geeignet. Dann ist er auch winterfest und überlebt problemlos samt Laub Kahlfröste bis unter - 20 Grad. Auch wenn das einige Wochen so bleibt.

Ich kann das hier in der Fränkischen Schweiz (viele Felsen mit nordexponierten Seiten) gut beobachten. Die Winterschäden kommen weniger von der Kälte sondern mehr von der Wintersonne und Windexposition. Immergrüne halt.

Freistehend oder südexponiert zeigen sie die von Dir genannten Eigenschaften. Gilt natürlich nur für die einheimische Art.
Was anderes findet man hier kaum.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

ZitatAusserdem dringt Efeu in jeder Ritze ein und erzeugt gewaltige Sprengkräfte.

Meinst Du mit den Saugwurzeln? Die sind doch zur zum Fixieren, sie wachsen nur einmal und sterben dann ab bzw. verändern sich nicht mehr. Das wäre doch auch kontraproduktiv, wenn die Pflanze die Unterlage, auf der sie sich festhalten möchte, wegsprengt. Oder nicht?

Berthold

Zitat von: walter b. am 05.Mai.21 um 09:30 Uhr
ZitatAusserdem dringt Efeu in jeder Ritze ein und erzeugt gewaltige Sprengkräfte.

Meinst Du mit den Saugwurzeln? Die sind doch zur zum Fixieren, sie wachsen nur einmal und sterben dann ab bzw. verändern sich nicht mehr. Das wäre doch auch kontraproduktiv, wenn die Pflanze die Unterlage, auf der sie sich festhalten möchte, wegsprengt. Oder nicht?

Die Wurzeln wachsen in alle Ritzen hinein und sprengen sie dadurch. Es sind kein Saugwurzeln, die sich an der Oberfläche durch eine Art Saugnapf festsetzen wie z. B. beim wilden Wein.
Auf dem Dach schieben sie sich unter die Dachziegel und zerstören dadurch die Dichtigkeit des Daches.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Ach, das wusste ich nicht. Die Saugorgane werden ja rundherum ausgebildet, deswegen hatte ich nicht an echte Wurzeln und ihr großes Weiterwachsen geglaubt. Ich werde das im Garten einmal genau beobachten, ganz überzeugt bin ich noch nicht...

:ka

Berthold

Zitat von: walter b. am 05.Mai.21 um 13:00 Uhr
ganz überzeugt bin ich noch nicht...

:ka

Wenn Du das Dach neu decken musst oder wenn das Mauerwerk abplatzt, wirst Du sicher eher überzeugt sein, Walter.
Von Efeu als Hausbegrünung muss dringend abgeraten werden. Ich habe da über 30 Jahre Erfahrungen gesammelt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchis pallens

Berthold hat völlig recht, ich habe das auch im Studium im Fach Fassadenbegrünung so gelernt. Es sind richtige Wurzeln, die der Efeu bildet und keine Haftscheiben wie beim Wilden Wein
Blumen sind das Lächeln der Erde

Berthold

Zitat von: orchis pallens am 05.Mai.21 um 14:59 Uhr
ich habe das auch im Studium im Fach Fassadenbegrünung so gelernt.
Ich musste das leider im Leben lernen
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Interessant! Vielen Dank für Eure Infos!!

partisanengärtner

Ich hatte den ein paar Jahrzehnte an der Nordfassade eines Hauses. Die Haftwurzeln machten dort auf den 11x 11 Metern keine Schäden die mehr als Bruchteile von Millimetern der Farbe beschädigten.

Nur seine Versuche mit grünen Trieben zwischen die Biberschwanzziegel zu kriechen, nach Überwindung der Regenrinne, habe ich mit einem Rückschnitt zwei Meter unter die Dachkante alle zwei Jahre beantworten müssen.

Am Treppenhaus-Turm gab es Setzungsrisse die er aber nie mit Wurzeln zu erobern versuchte.  Vielleicht war er von meiner Aufsicht eingeschüchtert.

Auf den mit Efeu bewachsen Felsen hier in der Fränkischen scheint er aber schon in die Felsspalten zu wachsen. Diese Wurzeln sehen aber anders aus als die dichten Haftwurzelbärte die sie sonst ausbilden.
Ich kann mir gut vorstellen, das diese Wurzelstrukturen sich auch verändern können unter günstigen Bedingungen.

Die Haftranken vom wilden Wein sind keine Wurzeln oder irre ich mich da?
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.