Nord-GR im Juni 2017

Begonnen von sokol, 26.Jul.17 um 18:03 Uhr

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Matthias

Autoput würde ich, so gut es geht, vermeiden. Meine Hündin stammt aus Serbien und als wir sie abholten, mussten wir einen Teil der Strecke auf dieser Autoput fahren. Gefährlich ist sie nicht mehr so, wie ich sie aus meiner Kindheit kannte. Aber die Schlaglöcher sind beeindruckend und nachdem es große Betonplatten sind, die uneben aneinandergefügt sind, bekommt man alle 4, 5 m einen Stoß. Man hat das Gefühl, man fährt auf Bahnschwellen und kriecht nach ein paar hundert Kilometer aus dem Auto. Sehr viel Stau/Kontrollen an den Grenzen ... .

Sehr schöne Bilder, kommen auch ... Lilien?

lg
Matthias
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

sokol

Wann bist du denn das letzte Mal gefahren? Vor zwei Jahren gab es nur zwei derartige Bereiche, westlich von Beograd und südlich von Nis und die waren nicht so lang.
Wegen der Grenzen, die natürlich nerven fahre ich alles kritische abends bzw. nachts an.

Liliium albanicum kommt am Ende, für andere Lilien kannst du mal in die Berichte von 2014 (chalcedonicum) und 2015 (martagon, albanicum) schauen.
LG Stefan

Jill

Die Autoput  :classic
Wir sind sie glaub 1975 das letzte Mal gefahren. Eigentlich logisch, daß blind nimmer stimmen kann. Wogegen unser Campingplatz von damals heute immer noch genauso aussieht. Hat mich kürzlich echt geflasht  :classic Von dort aus haben wir uns Griechenland angeschaut, den Wohni halt stehenlassen. Mit der Fähre ist es sicher deutlich angenehmer!
Winterhärtezone tF

sokol

Das ist lange her, ich war erst zehn Jahre später erstmals in GR, allerdings schon ohne Eltern.
LG Stefan

Jill

Angefangen haben wir damit 1963 mit unserem Wilk von 1962  :classic Ab da jährlich im Sommer Autoput, hin und zurück, dazwischen 4 Wochen Griechenland. Ich mag nicht mehr hin, weil sich sicher furchtbar viel verändert hat und ich mir die Kindheitserinnerungen nicht zerschießen mag. Außerdem ist mir das heute zu heiß.

Aber Deine Fotos guck ich gerne  :thumb
Winterhärtezone tF

Matthias

ich meinte die Autoput von Budapest Richtung Belgrad. Bedingt durch unsere Topographie, dass wir aus dem Osten Österreichs für Griechenlandreisen stets diese Route wählten. Bordercollie stammt nördlich von Belgrad, daher berichtete ich von dieser Route.

Ich zolle Deinen Kindern und Deiner Erziehung hohe Anerkennung, Stefan, dass sie in Griechenland mit in die Berge gehen. Ich finde das bereichernd und Deine Kinder treten gewiss mit einer besonderen Einstellung ins Leben hinaus. Es gibt Eltern, die darauf keinen Wert legen ... .

Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

sokol

Danke, Matthias, ganz uneigennützig ist diese Vorgehensweise hinsichtlich der Kinder aber auch nicht. Meine Tochter meinte zu dieser Reise, dass es die abwechslungsreichste überhaupt für sie gewesen ist.
Das von dir genannte Stück des Autoput befahren wir nicht, für uns ist es über Ljubljana und Zagreb am kürzesten.
LG Stefan

sokol

Abwechslungsreich war gleich der nächste Tag. Wir starteten in einem Biotop, das ich seit 21 Jahren kenne und ich war schon von Ende April bis Mitte Juni dort auf Orchideensuche.
LG Stefan

sokol

Es gibt dort ca. 20 Orchideenarten, viele davon aber bereits verblüht. Da bereits der März und April sehr trocken waren blühte nur ein Bruchteil der Orchideen, nach meinen Aufzeichnungen und Schätzungen z.B. nur 5% von Orchis fragrans und papilionaceae.
LG Stefan

sokol

#24
Nachdem wir am späten Vormittag das Biotop verlassen hatten, besichtigten wir die beeidruckenden Gräber der Maezedonier, u.a. von Philipp II. von Mazedonien. Das passte auch gut zum Geschichtsunterricht meines Sohnes, auch wenn die Griechen eine andere Theorie zum Tod Philipps favorisierten. Drinnen war fotografieren verboten und draußen war nichts zu sehen.

Danach ging es ans Meer und von da in die Nordflanke des Olymps, wo meine griechischen Freunde Anfang Mai eine Population von Fritillaria macedonica gefunden hatten.

Ein Check des klappernden Geräusches unterm Auto ergab ein durchgerostetes Auspuffrohr, das die Tour in diesem Zustand noch aushalten musste.
LG Stefan

sokol

Die Tour am frühen Morgen war erfolgreich, das Gelände aber wesentlich steiler als gedacht. Zunächst ging es durch Kiefernwald einen Hangrücken nach oben bis zu den ersten Lichtungen im Kammbereich. Dort gab es zunächst mal Fritillaria messanensis und Orchis mascula pinetorum, sowie verblühte Dactylorhiza sambucina.
LG Stefan

sokol

Nach oben zu wurde es immer lichter und der Blick auf den Olymp wurde frei. Die andere Standardorchidee der griechischen Berge kam dann auch bald, Orchis pallens. Wirklich schön war keine mehr aber die besten kamen vor die Linse.
In Griechenland hat gefühlt jeder Berg sein endemischen Veilchen, auch wenn einige Arten auch weit verbreitet sind. Hier belasse ich es erst mal beim Gattungsnamen bis ich genaueres weiß.
LG Stefan

sokol

#27
Es ging noch etwas höher hinauf und es kamen zwei weitere Orchideen dazu, die man nicht überall findet, Orchis ustulata und Orchis spitzelii.
Der Blick auf den Olymp war nun bestens, links der Profitis Ilias, dann Stefani und Mytikas (höchster Punkt) und rechts der Skolio.
LG Stefan

sokol

Dann ging es runter in ein sehr steiles Tälchen, wo ich Fritillaria macedonica nur noch fruchtend vorfand. Sie gehört zu den Schachblumen, die gleich nach der Schneeschmelze blühen, also deutlich vor Fritillaria messanensis, die an den wärmeren und trockeneren Stellen wächst.
Bilder habe ich vergessen zu machen, wären aber eh nur Fruchkapseln gewesen. Dafür gibt es noch einen schönen Bocksbart, dessen Samen inzwischen zu Hause gekeimt sind.
Die Hangquerung zurück zum Auto war dann auch schnell geschafft.
LG Stefan

walter b.

Der Tragopodon ist super gefärbt!
Und Orchis spitzelii fasziniert sowieso immer...

Viele Grüße
Walter