Gymnadenia conopsea / densiflora

Begonnen von Eveline†, 22.Mai.12 um 22:56 Uhr

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Berthold

Zitat von: Eveline am 16.Nov.17 um 19:07 Uhr
Damit war ich am Holzweg.

macht nichts, konnten wir ja im letzten Augenblick noch klären. :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Niko

Hallo,
m.M. nach ist Torf bei Gymnadenia völlig unnötig. Warum einen kritischen Rohstoff verschwenden wo er nicht gebraucht wird?

Gruß Niko

Eveline†

Bin natürlich auch gegen Verschwendung. Wie kultivierst Du Deine Gymnadenia, Niko?

purpurea †

Zitat von: Niko am 16.Nov.17 um 22:41 Uhr
Hallo,
m.M. nach ist Torf bei Gymnadenia völlig unnötig. Warum einen kritischen Rohstoff verschwenden wo er nicht gebraucht wird?

Gruß Niko

Genau dieser Meinung in ich auch.Aber ein jeder kann seine Pflanzen schrotten wie er will.- :whistle
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Niko

Ich kultiviere meine Gymnadenien in einem Substrat aus Seramis, Perlite und ,,Ökohum" (max. 10%, vergleichbar mit Neudohum, leider auch was die Trauermücken angeht☹️).

Gruß Niko

purpurea †

Bei mir stehen sie ausgepflanzt im normalen Bodensubstrat, Lehm, Kalkmergel, Bims.Meist das zusammen geworfene was der Boden übrig hat.
Organisches kommt von alleine rein.Natürlich die Düngung nicht vergessen
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Eveline†

So, jetzt bin ich total verwirrt. Werde die halbieren, eine Hälfte in den Garten zu den Dactylorhiza und eine Hälfte in einen Topf mit Jans Substrat. Bitte keine Aufregung, es waren 2. Bin offensichtlich ein Glückskind.

Claus

Ich kopiere hier mal einige Argumente gegen Torf von Fa. Ökohum: "Torf im Garten

Oft fehlt Gartenböden ausreichend Humus und eine lockere Struktur. Antiquierte Torfprodukte wie Düngetorf oder Torfhumus können diese Aufgaben zwar erledigen, aber nur sehr kurzfristig.
Dabei hat Torf aber noch einige unangenehme Eigenschaften:
Er ist extrem sauer (pH-Wert von 2,5 - 3,5) und versauert daher den Boden, während die meisten Pflanzen einen pH-Wert von 5,5 - 6,5 (schwach sauer bis neutral) benötigen. Auch das für die Bodenfruchtbarkeit so wichtige Bodenleben leidet sehr unter der Versauerung. Torf enthält zudem kaum Mineralien, zersetzt sich schon nach kurzer Zeit im Boden und kann so nicht zur Dauerhumusbildung im Boden beitragen."

Nun ist unser Verbrauch an Torf für dieses Hobby ja nicht sehr groß, und für ein Moorbeet für dafür geeignete Pflanzen ist ja der niedrige pH-Wert gerade richtig. Ich kann mir jedenfalls bisher kein Moorbeet vorstellen, das mit torffreien Substraten funktioniert.

Für die Kultivierung von z.B. Dactylorhiza kann man den pH-Wert durch Zugabe von Kalk oder Dolomit beliebig einstellen. Trauermückenbefall habe ich bei solchen Substraten im Freien bisher noch nicht erlebt. Dagegen wurden mir vor Jahren infolge der Neudohum-Euphorie gleichzeitig Sämlinge in 110 Töpfen durch Trauermückenlarven zerstört. Da ich das Phänomen damals noch nicht kannte hatte ich das erst erkannt, als ich in den ersten Töpfe vergeblich nach den Sämlingen suchte.  O-)

Ob Gymnadenia nun unbedingt Humus benötigt weiß ich nicht. Aber an den Naturstandorten wurchsen die Pflanzen jedenfalls nicht in reinem Mineralboden. Da war kein Torf im wörtlichen Sinne, immer aber durch Umwandlung von abgestorbenen Pflanzen gebildeter Humus in der Deckschicht.

Zur Zeit habe ich wieder Gymnadenia-Protokorme. Sobald die pikierfähig sind werde ich auch mal Jans Substratmischung testen.

In dem Zusammenhang zum Produkt "Aqualit": Vor meinem Geburtstag kam die übliche Frage nach den Wünschen. Ich nannte Aqualit. Was ich bekam waren dann 50 kg Zeolith von der Fa. Labradorit.de. Nun muss ich sehen wie ich das Zeugs wieder los werde. Der richtige Zusatz ist Aqualit von Dohse-Aquaristik: http://www.dohse-aquaristik.com/de/p/40150/Aqualit-Bodengrund-8-kg Gibts in verschiedenen Größen im manchen Baumärkten, Aquarium-Läden und auch bei Amazon: https://www.amazon.de/Dohse-Aquaristik-Aqualit-Bodengrund-12/dp/B00OAF6N9I
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Eveline†

Danke, Claus, ich habe das richtige Aqualit.

Ich hänge nochmals das Foto von der Gymnadenia-Knolle hier an, damit man nicht vorblättern muß. Das Substrat, auf dem die Knolle liegt, ist das Original-Substrat von Phytesia.
Riechen tut es nach modriger Rinde, feiner Waldduft, man sieht auch kleine Rindenstückchen, kleinkörnige Lava. Ich weiß nicht, was da noch drinnen ist. Dieses Substrat wird offensichtlich für Cypripedium, Dactylorhiza, Gymnadenia und Pleione verwendet, wie ich sehe. Wahrscheinlich für alle Erdorchideen. Also müßte dieses Substrat doch eigentlich funktionieren, oder? Für mich sah es beim Austopfen so aus, als ob die Pflanzen zumindest diese Saison in diesen Töpfen gewachsen wären. Die Knollen saßen relativ fest im Substrat. Nur bei Cypripedium bin ich nicht sicher, die langen Wurzeln liefen im Kreis an den Topfaußenwänden entlang, und das ziemlich dicht beieinander. 

Uhu

zu meinen vor Jahren gezeigten densiflora - die stehen im sogenannten kalkflachmoor. Wie Rudolf schrieb in lehm/kalk boden OHNE zuschlag von organischem Material. 1 schürige Mahd im Herbst. Aufgebaut ist das wie das mayersche Hochmoor mit Teichfolie, 2 Spatenstich tief und umgestülpten Eimern als Wasserspeicher unten drin; um die Eimer mit perlite aufgefüllt, oben das kalkige substrat drauf - kein Torf oder anderes organisches substrat!!!

Das Flachmoor hat eine leichte hangneigung. Die Gymnadenien standen :wacko im mittleren Bereich. Ein paar Jahre ging das gut, dann sind sie verschwunden. Ich vermute im Winterhalbjahr gab´s doch zuviel Staunässe. Densiflora, die ich gesehen habe, standen alle mindestens frisch bis nass - aber am Hang im durchziehendem Wasser. Das kann ich nicht nachbauen. Meine letzte Pflanze davon steht an einem trockeneren Standort auch in  kalkigem Lehm. Dort bekommt sie bei Trockenheit mehr Gieswasser als conopsea. Der Hausschatten kommt dort ab 14h im Sommer rum.

Conopsea verträgt in Nordhessen volle sonne und steht in reichen Beständen im Diemeltal auch an Südhängen. Trockenheit scheint ihr dort auch in ungünstigen Jahren nicht viel anhaben zu können. Im Kaiserstuhl (da komme ich nicht so oft hin) scheint sie nicht so heiße und halbschattige Standorte zu bevorzugen.
Grüße Jürgen

Uhu

Zitat von: Eveline am 17.Nov.17 um 12:49 Uhr
.... Das Substrat, auf dem die Knolle liegt, ist das Original-Substrat von Phytesia.
Riechen tut es nach modriger Rinde, feiner Waldduft, man sieht auch kleine Rindenstückchen, kleinkörnige Lava. Ich weiß nicht, was da noch drinnen ist.

Im Topf kultuiviere ich eigentlich alles rein mineralisch. Ich mache derzeit Versuche mit Zuschlag von extensivem Dachgartensubstrat von maximal 25%. Darunter scheinen junge morios mehr gefördert zu werden als im rein mineralilschen Substrat bei gleicher Düngung, temperatur und Licht. Nach bisher 2 Versuchsjahren gibt es dabei aber immer mal einen Topf mit Totalausfall.
Grüße Jürgen

Manne

g. densiflora beginnt

Uhu

die densiflora ist immer wieder toll; Manne, stehen die bei Dir im sauren Moor zusammen mit Pogonia?
Grüße Jürgen

walter b.

Im sauren Moor fände ich interessant!
Habe sie erst letztens in großer Zahl auf teils sehr basischem Untergrund neben einer anderen meist schon abgeblühten Gymnadenia (G. alpina?), Epipactis atrorubens und anderen Orchideen wie Cephalantera rubra oder Dactylorhiza fuchsii wachsen gesehen.
Über Schiefer im selben Gebiet nur ab und zu D. fuchsii, dafür Unmengen Heidelbeeren sowie Eierschwammerl...

Viele Grüße
Walter

Manne

meine stehen in so einem grenzbereich. so um 6,5.