Der acaule-Hügel

Begonnen von Manne, 17.Jun.11 um 14:48 Uhr

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Norweger

Der Calypsogrower hat ja Calypsosamen direkt im Wald ausgessaat und Massenkiemung erlebt. Sein blogspot ist deswegen sehr interessant. 300+ Samen kostet etwa 18 Euro. Dann kommt es daran auf ob die Samen auch hier im Wald kiemen werden. Dazu kommen klimatische Bedingungen. Wenn die Samen überhaupt kiemen, werden die Protokorme hier draussen überleben?

Man kann sich ja auch ein Hügel mit Ph 6.0. vorstellen. Massenkiemung in solchem Hügel wäre nicht das schlimmste ich mich vorstellen kann.
Aus Schaden wird man nicht klug, wenn man von Anfang nicht klug ist.

Charlemann

Zitat von: Norweger am 30.Aug.11 um 07:25 Uhr
Dann kommt es daran auf ob die Samen auch hier im Wald kiemen werden.

Ich denke bei Dir in Norwegen könntest Du eine kleine Chance haben, jedoch bei uns in Deutschland sehe ich schwarz.

Eveline†

Zitat von: Manne am 29.Aug.11 um 19:22 Uhr
...
auch dir vanessa rate ich noch einmal an, noch ein jahr dokumentation abzuwarten.
...


Manne, ich danke Dir für Deinen Rat, den ich ausdrücklich zur Kenntnis genommen habe.  :yes

Charlemann

Ich denke das da nix keimen wird Manne. Sonst wären ja schon Calypsos da.
Das Umfeld bzw. die klimatischen Bedingungen werden wohl für den entsprechenden Mykorrhizapilz bei uns in Deutschland nicht passen.

Norweger

Der Calypsogardener wohnt in Medicino County, Nord-California. Das Klima da ist wie bei euch in Deutschland, vielleicht schon wärmer. Ich habe meine Carlyle Luer Buch nicht dabei aber wenn ich mich nicht völlig irre wächst Occidentalis auch in den Gebirgen von Mexico.

Calypso ist an Samen für ihre Vermehrung abhängig. Sie wächst also von Alaska bis Mexico. Es bedeutet dass sie, wie Dactylorhiza, nicht wählerisch Mykorrhiza gegenüber sein kann.

Bei uns in Norwegen muss man occidentalis schutzen gegen den Winter. Wenn nicht, dann sterben sie ganz einfach.

Aus Schaden wird man nicht klug, wenn man von Anfang nicht klug ist.

Berthold

Zitat von: Norweger am 30.Aug.11 um 13:09 Uhr
Ich habe meine Carlyle Luer Buch nicht dabei aber wenn ich mich nicht völlig irre wächst Occidentalis auch in den Gebirgen von Mexico.

Calypso ist an Samen für ihre Vermehrung abhängig. Sie wächst also von Alaska bis Mexico. Es bedeutet dass sie, wie Dactylorhiza, nicht wählerisch Mykorrhiza gegenüber sein kann.

Bei uns in Norwegen muss man occidentalis schutzen gegen den Winter. Wenn nicht, dann sterben sie ganz einfach.

Dass Calypso in Mexiko wächst, wäre mir neu.

In Schweden wird es an den Wuchsorten bis -40° kalt aber es liegt immer eine schützende Schneedecke drüber, sodass die Pflanzen vermutlich nie unter -10° gekühlt werden.

Die Regenwälder in Nordcalifornien sind deutlich wärmer als z. B. Berlin.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Norweger

Ich habe mich sicherlich geirrt wenn es kommt zu Calypso in Mexico. Sonst wollte ich gern Luers Buch empfehlen. Das Buch ist teuer aber mit guten Fotos. Der Luer beschreibt da alle damals bekannte Orchideen in Nord-Amerika und ihre Verbreitung.

Es ist meine Erfahrung dass var. occidentalis weniger winterhart als var. bulbosa ist. Normalerweise hat occidentalis auch fast eine Vegetationsperiode in juni-juli. So ist es mit var. bulbosa nicht. Es ist mich nicht gelungen occidentalis und bulbosa auf derselben Weise zu züchten. Dass Problem liegt vielleicht bei mir aber ich glaube zwar dass diese Unterarten verschiedene Bedingungen in Kultur verlangen. Occidentalis dürfte die einfachste sein, jedenfalls in Deutschland.
Aus Schaden wird man nicht klug, wenn man von Anfang nicht klug ist.

Stick †

[Richtig ist Calypso bulbosa var. occidentale und var. americana. Var. occidentale kommt an der Westküste der USA vor und var. americana an der Ostküste. var. americana braucht eher einen höheren ph und ist viel Kälte verträglicher als var. occidentale.

Das Bild ist ein Calypso bulbosa var. americana aus Minnesota. Dort wird es bis zu °-40. Es hat zwar eine Schneedecke, ist aber trotzdem saukalt.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Norweger

Ich wusste nicht dass occidentale die richtige Name ist. Google weisst es erscheinlich auch nicht. Gibt es eine neue Klassifikation von Calypso, Stick? Ich frage im ernst weil ich vorher von einer änderung der Name nicht gehört habe.

Ich sehe sonst dass Calypso in New Mexico ab 3000 Meter wächst. Bestimmt nicht in Mexico vielleicht aber näher kommt man nicht.  O-) :yes 
Aus Schaden wird man nicht klug, wenn man von Anfang nicht klug ist.

Stick †

#69
Hallo Norweger, schau da mal rein.
http://www.theplantlist.org/tpl/search?q=calypso  :wink

Link verändert wegen Formatierungsfehler
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Norweger

Ich verstehe noch nicht was du mir zu verstehen möchtest. Wissenschaftlige Namen haben normalerweise mit Konsensus zu tun. Es bedeutet dass man an einen Forscher  und seine Nomenklatur vertaut. Wenn ein mehrzahl von allen Forschern diesen Namen benutzen haben wir einen Konsensus. Wer sich aber an andere Forscher lehnen  können andere, akzeptierte Nomenklatur benutzen wenn er oder sie es will.

Verzei, aber ich verstehe noch nicht was ich so weit nicht verstehen habe.
Aus Schaden wird man nicht klug, wenn man von Anfang nicht klug ist.

Stick †

Zitat von: Norweger am 30.Aug.11 um 18:41 Uhr
Ich wusste nicht dass occidentale die richtige Name ist. Google weisst es erscheinlich auch nicht. Gibt es eine neue Klassifikation von Calypso, Stick? Ich frage im ernst weil ich vorher von einer änderung der Name nicht gehört habe.

Ich sehe sonst dass Calypso in New Mexico ab 3000 Meter wächst. Bestimmt nicht in Mexico vielleicht aber näher kommt man nicht.  O-) :yes 

Du schreibst, dass Du nicht wusstest dass occidentale der richtige Name ist. Deshalb habe ich Dir den Link geschickt. Jetzt verstehe ich nicht, was Du mir sagen willst.Nun in dieser Liste werden alle Namen gelistet, einige werden als Synonyms bezeichnet und die anderen als ACCEPTED. Ich bin kein Wissenschaftler, aber ich glaube die Leute die an dieser Liste arbeiten sind es, ich hoffe wenigstens.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Zitat von: Manne am 30.Aug.11 um 20:31 Uhr
ich möchte noch mal auf den ph wert zurück kommen. nach meine beoachtungen in den rockys und westkanada, steht die art im rohhumus. zum teil in sehr hohen stärken. eine wurzelbindung zum mineralboden scheidet dort aus. der ph kann also bestenfalls um 5 liegen. eher niedriger.
auf gerhards bild sieht es ja auch nicht gerade nach mineralischem rohboden aus.

Das kann ich bestätigen, allerdings schätze ich den pH-Wert auf 5 bis 6.

Die bei der Zersetzung des Humsus entstehenden Huminsäuren, die den pH-Wert absenken könnten, werden vom Regen in dem sehr lockeren Humusboden einfach weggespült und können sich nicht konzentrieren so wie es in Hochmooren passiert.
Deshalb dürfte der pH-Wert nicht so niedrig sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Den ph-wert kann man nur bestimmen wenn man vor Ort eine Analyse mit dem Boden macht. Interessant wäre zu wissen welche Bäume hauptsächlich am Standort dort wachsen. Kiefern haben ja einen dich sehr niedrigen ph-Wert. Mein Waldbeet mit einem Nadelgemisch aus Fichte und Tanne hat einen ph-Wert von 5,35. Eine Messung von Kiefernmulm hat damals einen ph.Wert von 3,7 ergeben. Da ist also schon ein deutlicher Unterschied.
Ich denke an den Naturstandorten von Calypso wird auch ein ph-Wert über 5,0 sein.
Etwas anderes kann ich mir da gar nicht vorstellen.

@Claus,
wenn du züfällig mitliesst,
kannst Du Dich zufälig noch an den Baumbestand in British Columbia erinnern?

Claus

Zitat von: Charlemann am 30.Aug.11 um 21:40 Uhr
@Claus,
wenn du züfällig mitliesst,
kannst Du Dich zufälig noch an den Baumbestand in British Columbia erinnern?

Ja, sie standen immer unter Kiefern.

Ich habe auch die Diskussion über eine eventuelle Keimung in situ gelesen, z.B. mit 300 Samen von Debbie (Calypsogrower)im acaule-Hügel. Davon könnte ich nur abraten, das ist reine Theorie. Aber asymbiotisch keimen die Samen recht gut, wenn das Medium 10% Kokoswasser und 0,2 ppm BAP enthält. Die Keimung dauert allerdings lange, und zieht sich dann auch noch längere Zeit hin, d.h. es keimen immer noch Samen nach, bis über ein Jahr lang.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)