Heilpraktiker in der Kritik

Begonnen von Berthold, 21.Aug.17 um 17:21 Uhr

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Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Bei vielen Krankheiten liegen ja psychische Ursachen zugrunde. Davon betroffene Personen profitieren von einer intensiven persönlichen Betreuung. Das kann ein Heilpraktiker leisten oder auch ein Medizinmann.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 21.Aug.17 um 17:21 Uhr
Wozu brauchen wir eigentlich Heilpraktiker?
Brauchen wir auch wieder Medizinmänner?

Wenigstens gibt es das staatliche "Gütesiegel" Heilpraktiker, staatlich geprüfter Zaubermeister ist hingegen seriös.

""Gerade wegen der in Deutschland in nahezu allen Bereichen üblichen und erwartbar hohen Qualitätsstandards gehen Menschen hierzulande davon aus, dass solche Standards alle wichtigen Lebensbereiche regulieren - also auch die Gesundheitsversorgung durch Heilpraktiker", schreibt die Münsteraner Gruppe. Umso größer sei die Gefährdung. Als zugespitzten Vergleich schreiben sie: "Es wäre undenkbar, jemandem die Steuerung eines Flugzeugs anzuvertrauen, dessen ganze Kompetenz in einem erfolgreich absolvierten Workshop über die Sage des Ikarus besteht.""

Und täglich startet Ikarus Airlines in allen Orten dieser Republik, schön das die Nazi-Förderung des Heilpraktikers so robust ist, daß dies bis heute überdauert.
Wirre Ideologie hat wirre Heilsversprechen erfunden und den wirren Heilpraktiker etabliert. Der heute noch unterwegs sein darf.
Die Fehlerfortpflanzung ist eine Konstante, staatlich anerkannter Hokuspokus oder Betrug kommt dem schon recht nahe.

Demnächst Wahrsagerei oder Handauflegers als Teil des Gesundheitswesen?

Gesundbeten ist dagegen hochwissenschaftlich.
Beste Grüße

Rüdiger

Claus

Sind nicht Besprechen und Handauflegen bereits Kassenleistungen in der GKV?  :ka
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Ruediger

Bespechen wäre mir neu, außer Du rechnest Psychotherapie dazu, nur dafür gibt es eine wissenschaftliche Grundlage und belegbare Erfolge.

Handauflegen?
Osteopathie gemeint?
Da gibt es zumindest Hinweise und teilweise erstaunliche Erfolge, Die Studienlage ist mir da nicht bekannt, vermutlich wird es auch schwer eine Finanzierung dafür zu erhalten.

Zur Osteopathie gibt es nur einen Zuschuß mit Eigenanteil und Begrenzung des Umfangs.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Krebsforscher fordern Heilpraktiker-Verbot.

"Heilpraktiker bieten in aller Regel Heilverfahren an, deren Wirksamkeit nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist"

Damit unterscheiden sie sich nur wenig von den afrikanischen Medizinmännern und den chinesischen Wunderheilern mit ihrer 2000 Jahre alten chinesischen Heilkunst.

Ich würde das Verbot auch noch auf die Osteopathen ausdehnen.
Ich denke, ein Heilpraktiker oder Osteopath darf seinen Beruf nur ausüben, wenn er eine Approbation in Humanmedizin und regelmäßige Fortbildung nachweisen kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

In bestimmten Milieus hängt man stark am Heilpraktiker, egal wie widersinnig die ganzen Konzepte dort sind.

Auch die Esoterik-Sumpf blüht, den legt man nicht sachlicher Information trocken.

Wenn man die Bevölkerung medizinisch gut versorgen möchte, auch vor Scharlatanerie schützen, dann gehört der Heilpraktiker abgeschafft.
Aber das wird es in Deutschland nicht geben, dazu ist die Gegenaufklärung und ihre Interessen zu mächtig.
Und so gibt es den Kurpfusch mit staatlichen Segen.
Beste Grüße

Rüdiger