Spiranthes spiralis

Begonnen von Claus, 28.Feb.09 um 23:45 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Claus

Ich habe bei Sp. spiralis auf B1 immer schlechte Keimraten gehabt, insbesondere mit H2O2 behandelt, etwas besser war es bei 0,5% NaOCl, aber nie befriedigend.

Kürzlich erhielt ich Samen von Sp. aestivalis, allerdings in so geringer Menge, dass ich nicht bleichen konnte, sonst wäre nichts übrig geblieben. Ich habe daher überhaupt nicht desinfiziert sondern die Samen auf eine geschlossene A36-Oberfläche rieseln lassen. Das Ergebnis ist Massenkeimung, praktisch 100% der Samen keimten.

Ich muss nun nur auf ebenfalls vorfabrizierte geschlossene A36-Oberflächen umlegen, falls da noch Schimmelkeime drin stecken sollten, wovon ich ausgehe. Der Pilz kann dann Schimmelpilze in Schach halten. Dagegen würde ein Umlegen auf gleichzeitig mit A36 infizierte Haferagar-Oberflächen zunächst zur Vermehrung von vorhandenen Schimmelpilzen führen, die dann die Sämlinge umbringen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Uhu

Bei kleinen Samenmengen für die symbiotische Aussaat schütte ich die Samen in einen leeren Teebeutel und stopfe diesen in ein Reagenzröhrchen. Nach dem Verschütteln mit H2O2 trockne ich den Beutel auf Küchenpapier auf der Heizung und säe dann duch ausschütteln des Trebeutels über dem Glas aus. Damit lässt sich die Dichte der Aussaat schlecht steuern, das ist bei kleinen Samenmengen aber nicht das Problem,
Grüße Jürgen

Stanislav

Zitat von: Berthold am 18.Jan.16 um 09:46 Uhr
Etwa 4 Wochen nach der Aussaat sind ca. 5% der mit H2O2 desinfizierten Samen doch noch gekeimt.
Man muss also definitiv sagen, dass eine 10-Minuten-Desinfizierung mit 3% H2O2 den Samen von Spiranthes spiralis erheblich schädigt.
In H2O2 for medical use there are as stabilizing agents benzoic acid and NaH2PO4. Cannot it be the cause of the poor germination?

Claus

Zitat von: Stanislav am 27.Jan.16 um 07:16 Uhr
Zitat von: Berthold am 18.Jan.16 um 09:46 Uhr
Etwa 4 Wochen nach der Aussaat sind ca. 5% der mit H2O2 desinfizierten Samen doch noch gekeimt.
Man muss also definitiv sagen, dass eine 10-Minuten-Desinfizierung mit 3% H2O2 den Samen von Spiranthes spiralis erheblich schädigt.
In H2O2 for medical use there are as stabilizing agents benzoic acid and NaH2PO4. Cannot it be the cause of the poor germination?

H2O2 for chemical purpose contains phosphoric acid as stabilizing agent. This is what I use. In my opinion it cannot influence germination. Benzoic acid could be dangerous like other preservative agents.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

10 Wochen nach der Aussaat haben die Sämlinge unter Wohnraumbedingungen am Fenster diese Grösse erreicht.
Sie kommen jetzt in Neudohum mit 20% Dolomitsplitt und werden im Gewächshaus in einer Gefriertüte verschlossen aufgestellt.
Dort ist es kühler und heller als im Wohnraum.

Erstaunlicherweise sind von dem Samen, die mit H2O2 behandelt wurden und anfänglich nicht gekeimt haben, noch etwa 15% nachgekeimt. Diese haben die anderen Samen in der Wachstumsgeschwindigkeit deutlich überholt.
Ich bin etwas ratlos, welche Faktoren hier im Spiel sind.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Berthold, das sind doch Protokorme mit Austrieb, es wird schwierig werden, die groß werden zu lassen. Ich hatte sie so lange auf dem B1 bis sie richtige kleine Knollen gebildet hatten.Und ich glaube, ich hatte die auch eine Zeitlang im Kühlschrank.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

#141
Zitat von: Claus am 03.Mär.16 um 23:14 Uhr
Berthold, das sind doch Protokorme mit Austrieb, es wird schwierig werden, die groß werden zu lassen.

Claus, in feuchtem Neudohum bei Wärme, Licht und feuchter Luft wachsen sie jetzt so weiter. Das Pilz-Agar-Gel habe ich zum Teil in das Neudohum-Substrat eingeknetet.
Das Blattgrün reicht aus, um Biomasse aufzubauen.
Schaue auch hier: http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=1321.msg47818#msg47818

Wenn Du die Knöllchen noch eine Saison im Glas lässt, ist die Weiterkultur noch einfacher. Aber dann muss man den Pilz im Glas nachfüttern oder die Sämlinge umlegen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Berthold am 03.Mär.16 um 18:03 Uhr

Erstaunlicherweise sind von dem Samen, die mit H2O2 behandelt wurden und anfänglich nicht gekeimt haben, noch etwa 15% nachgekeimt. Diese haben die anderen Samen in der Wachstumsgeschwindigkeit deutlich überholt.
Ich bin etwas ratlos, welche Faktoren hier im Spiel sind.

Kann es sein, dass das H2O2, das durch die Desinfizierung noch an den Samen klebt, vielleicht garnicht die Samen schädigt, sondern den Pilz?
Die Samen wurden nach der Desinfizierung nicht gewaschen. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Ja, das kann sein, würde aber nur kurzfristig wirken, weil der Pilz sich aus der unbeschädigten Umgebung wieder ausbreitet - wenn es so ist.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Uhu

Zitat von: Berthold am 04.Mär.16 um 19:53 Uhr
Kann es sein, dass das H2O2, das durch die Desinfizierung noch an den Samen klebt, vielleicht garnicht die Samen schädigt, sondern den Pilz?

Die Samen haben noch eine Hülle, die Pilzhyphen sind dem H2O2 direkt ausgesetzt. Die Zellmembranen sind ähnlikch, wenn nicht gleich, aufgebaut. Daher wird der Pilz dirket geschädigt - um Bakterien und Fremdpilze zu vernichten desinfizieren wir ja. Nach Trocknung der Samen dürfte das H2O2 jedoch verdampft und damit inaktiv sein.
Grüße Jürgen

Claus

Heute habe ich Sämlinge auspikiert, die am 1.2.17 und 2.3.17 auf A36 ausgesät und am 13.6.17 umgelegt wurden. Da die Samen in 4% H2O2 dispergierten und damit ein Teil beim Absaugen verloren ging, habe ich einen Teil auch mit 0,5 % NaOCl desinfiziert, darin diepergieren sie nicht. Die Aussaat vom 2.3.17 wurde wegen sehr geringer Samenmenge gar nicht desinfiziert. Aber alle haben gekeimt, nur nach dem Umlegen zeigte sich bis auf 1 Glas ein weißer Pilz in Stippen. Dennoch wuchsen die Protokorme. Das kann die Ursache sein, dass eine größere Anzahl der Sämlinge klein geblieben ist und noch keine Rüben bildeten.

Wegen des Pilzes habe ich die Sämlinge relativ früh aus den Gläsern genommen, aber wie man sieht gibt es auch schon recht nette Rüben.  grins Auspikiert wurde in das Substrat von Jan, angefeuchtet mit 5 ml/l Peters professional und etwas Teldor gegen Pilzinfektionen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Sehen aber jetzt alle sehr gesund aus.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

sehr schön die Kleinen, weiterhin viel Erfolg
Grüße Jürgen

Eveline†

Ja, sehr appetitlich angerichtet. Essig und Öl?

Claus

Zitat von: Eveline am 13.Sep.17 um 22:17 Uhr
Ja, sehr appetitlich angerichtet. Essig und Öl?

Erst wenn sie Möhrengröße erreicht haben.  :whistle
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)