Blumenobstwiese von Obstwiese

Begonnen von Obstwiese, 08.Apr.13 um 20:01 Uhr

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Obstwiese

Danke Berthold!
Nee, ich hab ja bisher nur einmal eine blühende O. apifera gehabt, von der hab ich die Samen mehr oder weniger in der Wiese verteilt.
Ich hab nur festgestellt, dass fürs ungeübte Auge jüngere Himantoglossum hircinum-Sämlinge eine Ähnlichkeit mit Ophrys apifera-Pflanzen haben - die Pflanze auf dem Foto hatte ich zuerst als H.hircinum-Sämling verbucht im März, war jetzt aber unsicher geworden  :rot

Dann harre ich mal dem, was da der Mitte entspringt  :-D

Berthold

Zitat von: Obstwiese am 13.Apr.17 um 12:26 Uhr
Ich hab nur festgestellt, dass fürs ungeübte Auge jüngere Himantoglossum hircinum-Sämlinge eine Ähnlichkeit mit Ophrys apifera-Pflanzen haben - die Pflanze auf dem Foto hatte ich zuerst als H.hircinum-Sämling verbucht im März, war jetzt aber unsicher geworden  :rot

Ja, da hast du recht.
Ich habe mir das Bild noch mal genauer angeschaut und würde jetzt Himantoglossum auch nicht mehr ausschliessen. Apifera hat hier etwas schmalere und dunklere Blätter.
Die erfrorenen Blattspitzen kenne ich nur von Himantoglossum.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Obstwiese

 :classic

Die beiden Bilder hatte ich zur Bestimmung im Thread über Ophrys apifera gepostet, wo die erste als Ophrys apifera identifiziert wurde:



Himantoglossum-Sämling:



Wenn ich daneben das Bild von oben setze...



Eine ramponierte Blattspitze hatte die als O. apifera identifizierte Pflanze auch.
Mir fehlt irgendwie die glänzende Blattoberfläche von Himantoglossum.

Es wäre insofern spannend, wenn es eine O. apifera wäre, dass es ein Sämling sein MUSS von der Pflanze, die nur einmal 2013 geblüht hat, deren Standort ist 2m entfernt.

walter b.

Tolle Bilder von einem beeindruckenden Garten, vielen Dank!

Schön, dass sich auch die Orchideen bei Dir so wohl fühlen! Bei der Rosette würde ich auf Ophrys tippen, eine kräftige Pflanze in diesem Fall!

Anemone blanda haben auch bei mir ein paar Jahre gebraucht, heute setzen sie sich sogar gegen Vinca minor durch.

Viele Grüße
Walter

Obstwiese

Tja, muss ich wohl mal wieder ein Jahres-Résumé machen!
Von April bis Juni war es in Luxemburg sehr trocken, nachdem schon der Herbst 2016 sehr trocken war - irgendwie häufen sich die Extreme  :wacko
Das führte dazu, daß die Wiese niedriger blieb als im Vorjahr und einige Wiesenpflanzen doch etwas zu kämpfen hatten.





Der zottige Klappertopf wurde teilweise nur 10cm hoch und schien mir eher notzufruchten als normal Samen auszubilden, den Ackerwachtelweizen hingegen schien die Situation zu begünstigen, so schön, wie die Tuffs an den Stellen waren, an denen ich Samen verteilt hatte, waren sie bisher noch nie gewesen:



Auch die Wegwarten schienen eher aufzublühen:



Erschreckende Konsequenz aus diesen Witterungsbedingungen war aber auch, dass alle Himantoglossum-Sämlinge schon sehr früh Ende Mai anfingen, gelb zu werden und verschwanden, ohne daß sich bei auch nur einem eine deutliche Wachstumsentwicklung gezeigt oder gar ein Blütentrieb ausgebildet hatte, ich befürchtete Schlimmes.

Der Gartenhof als tiefster Punkt des Gartens und einer der feuchteren Bereiche, zudem gut zum Gießen erreichbar, litt nicht sehr unter der Trockenheit:



Sogar war die Dehner- oder Bauhaus-Cypripedium dieses Jahr besonders schön:



Und die Hosta-Sammlung ist nochmal gewachsen  :Stirnbatsch



Der Gehölzgarten hingegen musste regelmäßig gegossen werden, was meine Mutter auch tat, leider eher mit dem "Giesskannenprinzip", also alles überbrausen und nicht zielgerichtet das an den Fuß giessen, was gerade wirklich Wasser bräuchte, aber besser als nix ists immerhin



Dann, ab Ende Juni, Anfang Juli normalisierten sich die Regenfälle, was zu der merkwürdigen Situation führte, dass die Wiese im Juli, noch ungemäht, wieder grüner war als im Juni  :weird









Dianthus superbus, als Pflanzen im feuchteren Bereich gepflanzt, mal schauen, obs feucht genug ist und sie sich halten oder gar ausbreiten....







Suchbild  ;)



Obstwiese

Um den Frühjahrsaspekt der Wiese nochmal tatkräftig zu unterstützen hab ich jetzt im Herbst nochmal 500 Narcissus pseudonarcissus ssp. lobularis und 1000 Crocus tommasinianus gepflanzt  :swoon
Ich hatte letztes Jahr noch ein weiteres Wiesen-Experiment gewagt, indem ich Crocus nudiflorus und Crocus banaticus einfach mal so in die Wiese pflanzte, die Crocus banaticus an der Stelle, an der auch die Leucojum vernum stehen, also recht schattig und feucht.
Leider folgte auf die Pflanzung ein extrem trockener Herbst, entweder sind viele Knollen nicht angewachsen dadurch, oder sie müssen sich von dem Schock erholen, die Anzahl der Blüten war jedenfalls leider sehr gering, bleibt abzuwarten, ob sich da noch was tut:





Crocus nudiflorus







Allerdings hatte ich ja auch schon mit Colchicum autumnale nicht so großen Erfolg, obwohl in den Wiesen um das Dorf früher wild welche wuchsen.
Ich versuchte vor Jahren auch die Wildart, also Colchicum autumnale minor, zu bekommen, aber das stellte sich als schwierig heraus  :traurig:
Die damals gelieferten Pflanzen halten sich zwar, mehr oder weniger....aber ich will Blütenmeere!!!!





(Und prompt hab ich beim Pflanzen der kleinen Narzissen in der Ecke ZWEI nichtblühende Colchicum-Zwiebeln zerstochen  :motz

Sehr erleichtert war ich, dass alle Sämlinge der Wiesenorchidee Himantoglossum hircinum jetzt im Herbst wieder austrieben, sie scheinen nicht mal augenscheinlich geschwächt aus der Episode hervorzugehen:





Anscheinend ist aus der einmaligen Blüte 2013 einer Ophrys apifera sowohl noch die Ursprungspflanze da - nur danach nicht mehr blühend - als auch 2 Sämlinge, ich habe alle mit feinem Kies markiert, damit ich sie in der Wiese wiederfinde, vielleicht schaffen sie ja wieder eine Blüte, wenn ich die Wiesenkonkurrenz etwas im Zaum halte.

Bei den Orchis purpurea, von denen ich nochmals 3 dieses Jahr nachgepflanzt hatte, nachdem die ersten 2 sich gut entwickelt hatten, bleibt abzuwarten, wie sie die Trockenphase überstanden haben - die treiben ja erst im Frühjahr eine neue Blattrosette.

Obstwiese

In der 2. Juli-Hälfte setzte ich zum ersten Mal eine Idee um, die mir letztes Jahr zu meiner Galanthus nivalis/Chionodoxa luciliae/Tulipa sylvestris/ Tulipa sprengerii/Cyclamen hederifolium/Acis autumnalis/Galanthus reginae-olgae ssp. reginae-olgae-Fläche durch den Kopf gegangen war, ich hatte festgestellt, dass vom Falllaub des Feldahorns im Herbst über den Winter wenig an Ort und Stelle blieb und eigentlich im Mai der Boden schon wieder nackt war.
So sammelte ich letzten Jahr im Herbst ordentlich Falllaub in einem BigBag, den ich trocken im Schuppen aufbewahrte.
Ende Juli brachte ich das trockene Laub wieder zum Feldahorn, schredderte es mit dem Rasenmäher und trug auf der gesamten Fläche eine ordentlich dicke Schicht auf, so zwischen 5-10cm, um die Bildung einer Laubhumusschicht in Gang zu bringen.
Der Juli ist der einzige Monat, wo dies problemlos geht, weil dann für einen kurzen Zeitraum (fast) keine Pflanzen präsent sind.



Im August dann



Mitte September



Und Ende September, Anfang Oktober



Jaaaaa, das könnte alles noch viel flächiger sein, aber es kommen eifrig Sämlinge, eine ganze Reihe schon zwei- bis dreijährig - 2 erstmalig blühende Sämlinge musste ich allerdings prompt umsetzen, weil sie rosa blühten anstatt weiß - und 'Fairy Rings'-Sämlinge von diesem Jahr hab ich aus der Mutterpflanze gerettet und auf die Fläche vereinzelt, ich hoffe, dass die Laubhäckselschicht auch den Sämlingen hilft, da es da drin feuchter bleibt als wenn der Boden unbedeckt wäre.

Ebenfalls ein Experiment ist die Pflanzung von Acis autumnalis, ich hatte im frühen Frühjahr 2017 ein paar Tuffs gepflanzt, Ende August tauchte eins davon mit Blüte auf:



Dann passierte erstmal nix, ich dachte, ok, nur eins der Tuffs ist wohl angegangen.
Aber, Mitte Oktober tauchten dann auch an den meisten anderen Stellen, teilweise nur sehr vereinzelt, die dünnen grasartigen Blätter auf:




Um den 25. September dann, mit Spannung erwartet:



Und am 29. September dann:









Anscheinend fühlen sich diese mediterranen, vor dem Laubaustrieb blühenden Gesellen an der Stelle wohl  ;D

Obstwiese

Noch ein paar Herbstimpressionen:



Die Mespilus germanica weist jedes Jahr eine schöne Herbstfärbung auf, rechts im Bild:



Und auch die Cornus alba 'Sibirica'-Hecke hat jedes Jahr einen feurigen Auftritt des Laubes, allerdings recht kurz:





Dafür ist die Rindenfärbung immer noch sehr augenfällig:



Im Gehölzgarten erfreuen mich die Impatiens balfourii, sie blühen seit Mitte August, wahrscheinlich bis zum ersten heftigeren Frost, haben sich gut ausgesät, wobei es noch viel mehr Sämlinge waren, aber die Spätfröste Ende April dünnten kräftig aus:








Und noch ein Glückstreffer aus dem September, bei sehr wechselhaftem Wetter - heftige Schauer und gleich danach wieder Sonne:





Ob da jetzt der Goldtopf im Schornstein feststeckt?  ;D


Berthold

#173
Sehr schöne Eindrücke :thumb

Da frisst jemand die Herbstblätter, es wirkt so aufgeräumt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Tolle Bilder! Vielen Dank fürs Teilen Deines Gartenjahres!!!

Viele Grüße
Walter

Ralla

Was für ein schöner überblick über das Wiesenjahr.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Obstwiese

Danke euch!  :-)

Zitat von: Berthold am 30.Okt.17 um 13:36 Uhr
...
Da frisst jemand die Herbstblätter, es wirkt so aufgeräumt.

:lol Also ich nicht!
Naja, die Obstbäume produzieren nicht mehr wirklich viel Laub und das Wenige verschwindet schnell in der Wiese - allerdings muss ich zugeben, dass ich im Gehölzgarten ein paar Tage vor dem Foto alles Laub vom Rasenweg zusammengerecht und in die Beete geworfen hatte, und oben vorm großen Feldahorn mehrfach das Laub vom selbigen aus der Wiese zusammengerecht und in einen BigBag gefüllt hatte, weil ich nächstes Jahr im Juli wieder eine dicke Schicht gehäckseltes Laub auf der Cyclamenfläche verteilen möchte.  grins

Eveline†

Ich gehe ja sehr gerne in Deinem Garten spazieren. Das Bild mit den Wegwarten gefällt mir besonders gut, ich werde nächstes Jahr ein paar Pflanzen bestellen und es auch versuchen, Margeriten sind schon da.
Das Plätzchen unter dem Feldahorn ist besonders ansprechend :give-heart . Meine Galanthus reginae-olgae sind leider nicht mehr erschienen. Sehr schade. Ob die entzückenden Glöckchen der Acis autumnalis hier in Freiheit nächstes Jahr auch wieder bimmeln, bleibt abzuwarten. Ein paar habe ich ausgepflanzt, auch wie Du zu Cyclamen hederifolium, und ein paar habe ich noch im Töpfchen, noch immer überlegend, ob ich alle riskieren soll.

Deinen Ärger hinsichtlich der zerstochenen Colchicum kann ich gut verstehen. Ich treffe auch immer zielgenau und wundere mich dann nächstes Jahr, daß dieses und jenes nicht mehr erscheint. Schuld waren dann natürlich die bösen Mäuse. Ein Jammer, aber was bleibt uns anderes übrig?  ;-)

Wie immer ein Genuß, Deine Bilder zu betrachten.
Was kann man auf dem Suchbild mit den Verbena bonariensis finden? Ist mir nicht gelungen.

Obstwiese

Naja, bei den G. reginae-olgae hab ich gehofft, dass sie sich auf dem Standort der Cyclamen hederifolium wohlfühlen, da der Bereich durch Baumkrone und Wurzeln meist recht sommertrocken ist.
Anscheinend passts, und da von den Acis doch viele der gepflanzten, wenn auch nicht mit Blüten, so doch mit Laub, wieder aufgetaucht sind hoff ich da mal auch auf Erfolg.

Auf dem Suchbild mit Oregano  grins kann man ein Heupferd sehen  :lupe

Eveline†

Ahja! Jetzt sehe ich es auch.