Leitwert von Giesswasser

Begonnen von Berthold, 16.Aug.17 um 15:03 Uhr

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Berthold

Wenn man 30 g Feine Pinienrinde in 200 g destilliertes Wasser kippt, steigt der Leitwert innerhalb von 12 Stunden um ca. 150 µS/cm.

Aus der Pinienrinde lösen sich also einige Salze im Wasser der Umgebung.
Wahrscheinlich steigt der Leitwert erheblich stärker an, wenn man mehr Pinienrinde ins Wasser kippt.

Wenn man seine Pflanzen regelmäßig begießt mit salzhaltigem Wsser, so wird der Leitwert im Substrat beträchtlich ansteigen, weil sich das Salz des Wassers im Substrat durch Verdunstung des Wassers anreichert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Wie ist des dann, wenn man auf 30 g feine Pinienrinde z.B. 5 mal destilliertes Wasser draufgekippt hat?

Wird es mehr oder weniger?

Oder wie ist es, wenn man die grobe Pinienrinde eine Woche im destillierten Wasser liegen lässt, das wasser dann weg kippt und dann 12 Stunden im sauberen destillierten Wasser liegen lässt?

Berthold

#2
Zitat von: Eerika am 16.Aug.17 um 18:38 Uhr
Wie ist des dann, wenn man auf 30 g feine Pinienrinde z.B. 5 mal destilliertes Wasser draufgekippt hat?

Das kann ich nicht messen, aber ich schätze, dass das Wasser dann einen Leitwert zwischen 500 und 1000 µS/cm annimmt. Dieses Wasser kommt dann mit den Wurzeln in Kontakt.

Wenn ich zu dem jetzigen Glas mit 200g Wasser und 30g Rinde weitere 30g Rinde hinzu kippe, geht der Leitwert sofort auf 300 µS/cm hoch.

Wenn Du die Rinde lange in salzfreiem Wasser wässerst und dann noch mal einige Tage durchspülst, wirst Du ein ziemlich salzfreies Wasser um die Wurzeln haben.
Aber ich denke, die Wurzeln benötigen zwingend einen mindest Salzgehalt im Wasser um die Wurzel, sonst platzen die Wurzelzellen.

Wenn der Salzgehalt aussen um die Wurzeln zu hoch wird, schrumpfen die Wurzelzellen und können auch keinen Stoffwechsel mehr machen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Bei meinen Phragmipedien Töpfen die schon etwas länger dastehen verhält es sich andersrum. Das aufgedüngte Gieswasser hat einen höheren Leitwert als das stehende Wasser in den Untersetzer. Die Pflanze/ Moose und Kleinstlebewesen im Topf holen die Nährstoffe aus dem Wasser. Das Wasser ist komplett klar und geruchlos. Es dauert etwa 2 Monate bis es sich so eingependelt hat nach dem Umtopfen. und muss in der Zeit bis dahin fast jeden Tag gut mit Regenwasser durchspühlt werden. Substat ist ein Teil grober Bims und ein Teil Kokoschips.

Epiphyten habe ich größtenteil in gelochten Tontöpfen mit ganz grober Pinienrinde. Das Wasser fliesst sofort ab und es trocknet schnell wieder. Da hat das Wasser keine Zeit das sich etwas aus der Rinde löst und den Leitwert ändert, die Pflanze ist auf das Wasser angewiesen was an ihren Wurzeln vorbeifliesst.

Berthold

Zitat von: FlorianO am 17.Aug.17 um 09:15 Uhr
Bei meinen Phragmipedien Töpfen die schon etwas länger dastehen verhält es sich andersrum. Das aufgedüngte Gieswasser hat einen höheren Leitwert als das stehende Wasser in den Untersetzer. Die Pflanze/ Moose und Kleinstlebewesen im Topf holen die Nährstoffe aus dem Wasser. Das Wasser ist komplett klar und geruchlos. Es dauert etwa 2 Monate bis es sich so eingependelt hat nach dem Umtopfen. und muss in der Zeit bis dahin fast jeden Tag gut mit Regenwasser durchspühlt werden. Substat ist ein Teil grober Bims und ein Teil Kokoschips.

Ja, Florian, wahrscheinlich enthält Bims und Kokochips weniger Salze, die sich im Wasser lösen können als Rinde.

Das lange durchspülen führt natürlich zum Entfernen aller Salze.
Wie hoch ist der Leitwert des Wasser im Untersetzer nach der 2-Monate-Einlaufphase?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ich meinte, dass du nur das Wasser erneuerst und nicht neue Rinde dazu tust. Ich topfe dich die Pflanzen nicht jeden Tag um.

FlorianO

Zitat von: Berthold am 17.Aug.17 um 09:48 Uhr
Zitat von: FlorianO am 17.Aug.17 um 09:15 Uhr
Bei meinen Phragmipedien Töpfen die schon etwas länger dastehen verhält es sich andersrum. Das aufgedüngte Gieswasser hat einen höheren Leitwert als das stehende Wasser in den Untersetzer. Die Pflanze/ Moose und Kleinstlebewesen im Topf holen die Nährstoffe aus dem Wasser. Das Wasser ist komplett klar und geruchlos. Es dauert etwa 2 Monate bis es sich so eingependelt hat nach dem Umtopfen. und muss in der Zeit bis dahin fast jeden Tag gut mit Regenwasser durchspühlt werden. Substat ist ein Teil grober Bims und ein Teil Kokoschips.

Ja, Florian, wahrscheinlich enthält Bims und Kokochips weniger Salze, die sich im Wasser lösen können als Rinde.

Das lange durchspülen führt natürlich zum Entfernen aller Salze.
Wie hoch ist der Leitwert des Wasser im Untersetzer nach der 2-Monate-Einlaufphase?

Ich habe bei unterschiedlichen Töpfen gemessen und hatte Leitwerte zwischen 50 und 150 µS/cm.
Gedüngt wird 1-2x die Woche sporadisch mit auf etwa 200-400µS/cm aufgedüngtes Wasser, ansonsten wird mit Regenwasser überbaust bevor der Untersetzer komplett ausgetrocknet ist
Kokochips sollten auf jedenfall lange eingeweicht werden bis das Wasser tief braun ist und dann mehrfach durchgewaschen bis sich keine Gerbstoffe mehr lösen. Ist zwar etwas Arbeit aber dann ist es ein exzellentes Substrat für feuchtigkeitsliebende Orchideen.

Nordpol

Zitat von: FlorianO am 17.Aug.17 um 09:15 Uhr
Substat ist ein Teil grober Bims und ein Teil Kokoschips.

Ich habe gelesen, dass man Kokoschips erst stark wässern soll, weil sie eben so viel Salze freigeben würden. Offensichtlich kannst du das mit deiner Kultur nicht bestätigen, Florian, wenn sogar Phragmi damit zurecht kommt?
Viele Grüße vom Nordpol

Wenn das die Lösung meines Problems ist, will ich mein Problem zurück.

Berthold

Zitat von: Nordpol am 10.Sep.17 um 21:56 Uhr
Ich habe gelesen, dass man Kokoschips erst stark wässern soll, weil sie eben so viel Salze freigeben würden. Offensichtlich kannst du das mit deiner Kultur nicht bestätigen, Florian, wenn sogar Phragmi damit zurecht kommt?

Aber Florian hat doch gesagt, dass er die Kokoschips lange wässert.
Zitat von: FlorianO am 18.Aug.17 um 11:02 Uhr
Kokochips sollten auf jedenfall lange eingeweicht werden bis das Wasser tief braun ist und dann mehrfach durchgewaschen bis sich keine Gerbstoffe mehr lösen. Ist zwar etwas Arbeit aber dann ist es ein exzellentes Substrat für feuchtigkeitsliebende Orchideen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Nordpol

Okay. Danke. Das habe ich wohl übersehen.
Viele Grüße vom Nordpol

Wenn das die Lösung meines Problems ist, will ich mein Problem zurück.