Schwarzfäule bei Laelia und Cattleya

Begonnen von Milla, 17.Jan.11 um 10:17 Uhr

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Milla

BLC King of Taiwan bekommt eine schwarze Bulbe und das Blatt verfärbt sich von der Bulbe an aufwärts gelb. Sie ist in der Ruhezeit und steht ziehmlich trocken bei 13-17°C. Könnte es Schwarzfäule sein? Oder etwas anderes?
Sieht meines erachtens nicht gut aus.


 

Lisa.

Hallo Michaela,

entferne alles Schwarze und Faulige. Sie kann aus einem anderen Auge wieder austreiben. Die Infektion kann sie sich durch Kälte und Nässe zugezogen haben.
Grüße
Lisa

Milla

Zitat von: Moli am 17.Jan.11 um 12:01 Uhr
Hallo Michaela,

entferne alles Schwarze und Faulige. Sie kann aus einem anderen Auge wieder austreiben. Die Infektion kann sie sich durch Kälte und Nässe zugezogen haben.

Danke, dann wohl eher Kälte! Werde mal zum "Skalpell" greifen!!

Berthold

Bei einigen Steinlaelien sind diese Pilzinfektionen aufgetreten. Vom Kopf der Scheinbulbe wächst der Pilz nach unten in die Bulbe und nach oben ins Blatt.
Man sieht den Effekt an der forderen frischen Bulbe. Ihr Durchmesser ist 3-mal so dick wie der der alten Bulben, scheint also gut ernährt. Trotzdem fängt sie sich diesen Pilz ein.
Ich rette mich mit sorgfältigem Abschneiden bis hinein ins gesunde Grüne.
Der Pilz soll auch bei anderen Laelien und Cattleya auftreten

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lisa.

Das Schadbild meine ich auch von anderen Orchideen zu kennen. Ganze Pflanzen habe ich dadurch noch nie verloren. Bei mir werden befallene Triebe auch rausgeschnitten, Fungizid verwende ich da nicht. Passiert bei mir vor allem an Neutrieben, in denen sich mal Wasser sammelt, glaube ich.
Grüße
Lisa

Berthold

Diese Erkrankungsform tritt angeblich bei fast allen Laelien-Arten auf. Hier hat es im Wesentlichen Steinlaelien erwischt.

An verschiedenen Stellen der Pflanze treten schwarze Flecken auf und verbreiten sich über die gesamte Pflanze, wenn man befallene Teile nicht sorgfältig abtrennt.
Der Ausgangspunkt des schwarzen Fleckens kann ein Blatt, eine Bulbe oder auch eine Wurzel sein.

Die Ursache der Erkrankung ist mir nicht bekannt, vermutlich handelt es sich um einen Pilz. Fungizide wirken allerdings nicht, da die Schädigung innen im Gewebe statt findet. Es hilft nur sorgfältiges Abtrennen mit sterilem Werkzeug.

Hier das Blatt einer Laelia virens
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

klaus

Ich kenne dieses Schadbild auch, aber bei mir trifft´s alle 2-3 Jahre mal eine Pflanze. Ein massenhaftes Auftreten ist meinen Pflanzen und mir zum Glück bisher erspart geblieben.

Ich mache das auch so, dass ich den befallenen Trieb rausschneide und keine weitere Behandlung vornehme. Selbst wenn ich das mal übersehen hatte, stoppte die Infektion am Rhizom. Totalverluste hatte ich deswegen noch nicht.

Schwarze Flecken auf Blättern und Bulben haben viele meiner Pflanzen, ich denke mal, das lässt sich nicht vermeiden, wenn sie den Sommer ungeschützt unter einem Baum stehen. Aber damit kommen sie gut klar, ist eben ein Schönheitsfehler.

viele Grüße
klaus

Berthold

Schwarzfäule an Laelia briegeri.

Ursprünglich dachte ich, die Infektion tritt bei einer Kombination von Kälte und Feuchtigkeit auf. Aber in diesem Fall steht die Pflanze bei Zimmertemperatur in grober Rinde, sodass die Infektionsstelle maximal als bügelfeucht zu betrachten ist.

Eine latente Infektion schon beim Händler scheint auch nicht vorhanden zu sein, denn es waren hier Pflanzen von mehreren Händlern betroffen.

Ich sehe im Augenblick als einziges Gegenmittel nur eine völlige Trockenhaltung der Pflanzen, auch wenn sie gerade dabei sind neue Bulben zu treiben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 16.Nov.13 um 11:41 Uhr

Ich sehe im Augenblick als einziges Gegenmittel nur eine völlige Trockenhaltung der Pflanzen, auch wenn sie gerade dabei sind neue Bulben zu treiben.

Ich würde bei Infektion, bzw. wenn man befürchtet diese könnte sich manifestieren, Fosetyl-Al (Aliettte) zu tauchen und zu sprühen, natürlich auch prophylaktisch bei entsprechendem Befallsdruck.
Eine Resistenz bei öfterer Anwendung muß man nicht befürchten.
Beste Grüße

Rüdiger

Ralla

Zitat von: Berthold am 16.Nov.13 um 11:41 Uhr
Ich sehe im Augenblick als einziges Gegenmittel nur eine völlige Trockenhaltung der Pflanzen, auch wenn sie gerade dabei sind neue Bulben zu treiben.

Meine sah ähnlich aus und bei dir sind ja alle neuen Bulben betroffen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Ralla am 27.Nov.13 um 08:43 Uhr
Meine sah ähnlich aus und bei dir sind ja alle neuen Bulben betroffen.

Ich hatte die Pflanze aus Sicherheitsgründen schon geteilt. Hier ist die gesunde Bulbe direkt nach Erscheinen des Neutriebes von der  Schwarzfäule erwischt worden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ist die Pflanze evtl. viel zu tief im Substrat? Da bekommt der NT Feuchtigkeit und Nässe ab.
Meine sitzen mit Bulben über dem Substrat und bei meisten sind auch Wurzel zu sehen.
So bleiben die Bulben trocken und der Neutrieb auch.

Berthold

Zitat von: Eerika am 27.Nov.13 um 14:58 Uhr
Ist die Pflanze evtl. viel zu tief im Substrat? Da bekommt der NT Feuchtigkeit und Nässe ab.
Meine sitzen mit Bulben über dem Substrat und bei meisten sind auch Wurzel zu sehen.
So bleiben die Bulben trocken und der Neutrieb auch.

Eerika, die Infektion tritt aber auch an oberirdischen Pflanzen teilen auf, z. B. mitten in einem Blatt. Deshalb weiss ich nicht, ob die Feuchtigkeit überhaupt eine Rolle spielt.

An nassen feuchten Stellen tritt oft Fäulnis auf, aber das ist eine bakterielle Infektion durch anaerobe Bakterien. Hier scheint es sich um etwas anderes zu handeln.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Kann das sein, dass von oben Wasser rein kommt? Wie giesst Du sie?
Wie kalt stehen sie bei der hohen LF?

Berthold

Zitat von: Eerika am 27.Nov.13 um 16:53 Uhr
Kann das sein, dass von oben Wasser rein kommt? Wie giesst Du sie?
Wie kalt stehen sie bei der hohen LF?

Sie werden meist von oben gegossen und stehen bei 15 bis 20°. Die abgefaulte briegeri steht im Zimmer bei konstant 20° und wird von unten gegossen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)